Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 08.04.2015

FCF-Frauen wollen vorwärts blicken

Eben haben sie ihr 10-jähriges Jubiläum gefeiert, jetzt wollen die Frauenfelder 3.-Liga-Fussballerinnen auf dem Rasen brillieren. Trainer Maurizio Recine ist zuversichtlich, hebt aber den Warnfinger. Zu recht, wie sich nach dem 2:2 gegen das drittletzte Bühler zeigt.

 

 

Am Ostermontag legte sich Bühler auf der Kleinen Allmend mit haarsträubenden Abwehrfehlern die Eier gleich selber ins Netz. Frauenfeld sagte Dankeschön durch Cindy Fuchs zum 1:0 (11.) und Daniela Correia zum 2:1 (34.). Der Trainer von Bühler, Toni Romano, wusste nicht so genau, ob er mit dem Remis zufrieden sein soll: «Wir haben zwar zweimal einen Rückstand aufgeholt, aber der kam nur durch grobe Schnitzer von uns zu Stande. Dank einer starken zweiten Halbzeit mit klaren Möglichkeiten für uns, hätten wir sogar gewinnen können.»
Frauenfelds Coach Maurizio Recine wollte nichts beschönigen: «Ja, der Gegner hat zum Glück Geschenke verteilt. Bei uns hat niemand die Leaderrolle übernehmen wollen. Weil Bühler im Abschluss sündigte, haben wir wenigstens einen Punkt ergattert.» Die verletzte FCF-Topskorerin Katja Jörg pflichtete diesen Aussagen bei: «Es fing bei uns schon in den hintersten Reihen an. Niemand wollte Verantwortung übernehmen.»

Es gibt keine Zicken
Die Vorrunde konnten die FCF-Frauen wie erhofft abschliessen, der 4. Platz war nicht schlecht. Trainiert wurde den ganzen Winter über, einmal in der Halle und einmal auf dem wertvollen Kunstrasen der Kleinen Allmend. Seit einiger Zeit wird wieder normal am Dienstag (hier gibt es wegen Lehrabschluss-Prüfungen oder Schule stets einige Absenzen) und am Donnerstag geübt. Eigentlich ist das Kader mit 28 Frauen gross, gut die Hälfte ist bei den Einheiten dabei. Das Team weist ein Durchschnittsalter von 24 Jahren auf.
Spricht Recine (45) über «seine» Frauen, dann huscht ein Lächeln über das Gesicht: «Bei uns gibt es wirklich keine Zicken. Wir haben einen hervorragenden Zusammenhalt. Auf und neben dem Feld hilft jede auch jeder. Ich habe viel Freude an diesem Team.» Froh ist er zudem, dass er mit Johnny Aiello einen Assistenten an seiner Seite weiss, der hervorragende Arbeit leistet.

Gefährliche Situation
Nach insgesamt fünf Trainingsspielen in diesem Frühling erfolgte der Meisterschafts-Auftakt gegen das abstiegsgefährdete Bühler nur mit einem 2:2 und damit dem Verbleib auf Rang vier. «Eigentlich war unsere Vorbereitung mit identischem Kader wie im Herbst gut, doch dass Katja Jörg verletzt ist, bereitet mit schon Sorgen. Unser Blick richtet sich an und für sich nach vorne, aber wir dürfen nicht vergessen, in der Tabelle auch nach hinten zu schauen. Die insgesamt elf Equipen liegen recht eng beieinander. Und aufgepasst, Ende Saison steigen nicht weniger als drei Vereine ab. Das ist die bittere Realität.» Katja Jörg sieht ihre Verletzung als nicht so gravierend an: «Ich will diese Woche wieder trainieren.»
Recine will auch ohne Vollerfolg zum Rückrunden-Start das Positive sehen: «Mit dieser Truppe gilt es Vollgas zu geben, dann kommt das gut.» Der Abstand zu den drei Letzten, Bühler, Eschlikon und dem abgeschlagenen Arbon) beträgt allerdings nur sechs Punkte. Am Sonntag (Beginn 11.30 Uhr) sind daher für den FCF beim Schlusslicht im Oberthurgau drei Punkte budgetiert. 

Ruedi Stettler