Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 15.04.2015

Sternenberg

Chnuri

Dem berühmten Schauspieler Mathias Gnädinger begegnete ich nur einmal, dafür kurz und heftig: Anlässlich der Eröffnung des neuen Cinema Luna (10. Juni 2011). Seine Stimme war mir aus den Hunkeler-Hörspielen bekannt, die damals am Freitagnachmittag am Radio ausgestrahlt wurden, einen Film hatte ich bis dato noch nicht gesehen.

 

 

Forsch steuerte ich auf Gnädinger los, der etwas abgeschirmt durch die Entourage im Zeltinnern stand, und sagte: «Grüezi Herr Gnädinger, ich bin von der Frauenfelder Woche und möchte Sie gern etwas fragen.» Da geriet ich aber an den Falschen. Gnädinger, seiner Bedeutung bewusst («Sternenberg» war ja schon längst draussen), wollte sogleich lospfuttern: Was mir denn einfalle, ihn, den Star, zu behelligen? Zum Glück waren einige Filmfreunde anwesend, die die Sache ins Lot stellten: Doch, ich sei ok und es sei in Ordnung, wenn er mir eine Frage beantworte. Gnädinger gab dann bereitwillig und freundlich Auskunft.

Am vergangenen Sonntag hab ich erstmals «Sternenberg» gesehen und war überwältigt. Ich, der einen weiten Bogen um Liebes- und Heimatfilme mache, war «bestürzt» ob der Qualität des Films. Ein super Mathias Gnädinger, wunderbare Schauspieler bis in die winzigsten Rollen – von den Kindern über Stephanie Glaser, Ettore Cella bis zu Walo Lüönd und Mona Vetsch. Und dann das Tösstal und die Sternenberger Gegend, die ich so gut kenne! Gebannt hing ich am kleinen PC-Bildschirm im Büro und vergass die Welt. Besonders rührend die Schlusszene am Bahnhof: 30 Sekunden, an die man sich immer erinnern wird.

Hätte ich den Film damals bereits gekannt, ich wäre Gnädinger wohl nicht so hemdsärmelig-keck be­gegnet. Vielleicht hätte ich sogar einen grossen Bogen um ihn gemacht. Aus Respekt.

 

 

Sternenberg