Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 29.04.2015

Andreas Schneider zurück in F., der humanitäre Einsatz geht weiter

Wegen der Krankheit:

Am Montag, 4. Mai, 19.30 Uhr, Bildvortrag über
Gety in der Konvikthalle

(Eintritt frei, Kollekte für Taple Gorkha, Nepal)

 

 

Andreas Schneider, Allgemeinpraktiker im Schlossberg und Médecin sans frontières, schreibt:
Nach mehr als einem Jahr Vorbereitung bin ich zu Beginn März für einen humanitären Einsatz mit «Médecins Sans Frontières» in den Kongo nach Gety gereist. Dort habe ich in einem kleinen Spital als Arzt gearbeitet. Leider hat sich als Folge einer Zerrung, des langen Stehens im Spital, der fehlenden Bewegung, der Wärme, der knappen Trinkmenge, im rechten Bein eine ausgedehnte Thrombose vom Fuss bis in die Leiste entwickelt. Eine Behandlung in Gety war nicht möglich, ein Verbleiben wegen der Gefahr einer Lungenembolie respektive eines bleibenden Schadens am Bein war nicht vernünftig. Eine medizinische Evakuation in ein Spital von Nairobi war die Folge, danach ein ärztlich begleiteter Rückflug in die Schweiz. Die Enttäuschung über den vorzeitigen Abbruch der Tätigkeit in Gety ist gross. Aber das Leben geht weiter.

Kurz nach meiner Ankunft hier dann die schreckliche Nachricht eines hefti­gen Erdbebens in Nepal. 2013 durfte ich während mehreren Wochen dieses Land bereisen und habe dort viele Menschen kennengelernt, mit denen ich mich sehr verbunden fühle. Die Bilder der Verwüstungen ihrer Lebenswelt haben mich tief getroffen. Meine Auszeit dauert noch bis Ende Juni. Ich will die verbleibende Zeit humanitären Tätigkeiten widmen. Was ist mit einer Beinvenenthrombose möglich? Ich habe mich aus diesem Grund entschlossen, Geld für das Dorf Taple Gorkha in Nepal zu sammeln. Es liegt in unmittelbarer Nähe des Epizentrums. Ein Freund von mir ist dort aufgewachsen. Seine Angehörigen haben überlebt, aber die Verwüstungen sind gross. Ich möchte diesen Menschen helfen und brauche dafür eure Unterstützung, um eines oder mehrere Häuser in Taple zu bauen. Jeder gesammelte Franken wird persönlich nach Taple Gorkha gebracht und ermöglicht, die Not zu lindern.

Konto: IBAN
CH55 0078 4012 4993 9200 1
Dr. med. Andreas Schneider, Projekt Taple Nepal 2015, Speicherstrasse 21, 8500 Frauenfeld


Infos zur Gemeinde Taple im Distrikt Gorkha:
«Die Situation in Taple ist schwierig. Die Gemeinde Taple liegt im Distrikt Gorkha und ist etwa 30 km nördlich des Epizentrums gelegen. Es leben dort 400 Personen dauernd in etwa 100 Häusern und sind in der Landwirtschaft tätig. Viele Familienange­hörige sind zum Arbeiten in Kathman­du oder im Ausland und unterstützen die Bewohner der Heimatgemeinde mit einem Teil ihres Lohnes. Mein Freund Kamal Bhatta stammt aus dieser Gemeinde. Er lebt und arbeitet in der Schweiz, hat mich aber auch schon in Nepal begleitet. Auch er schickt regelmässig Geld in seine Heimatgemeinde, an seine Eltern und Geschwister. Heute hatte Kamal erstmals seit dem Beben Kontakt mit einem Kollegen in Taple. Keiner der Einwohner ist umgekommen, es hat zum Glück nur leicht Verletzte. 90% der Häsuer sind aber beschädigt, die meisten komplett, einige teilweise. Die Leute leben im Moment in Provisiorien (Zelte). Hilfe ist bisher nicht eingetroffen. Mit dem Geld wollen wir Material und Werkzeuge für den Wiederaufbau kaufen. «

 

 

Andreas Schneider zurück in F., der humanitäre Einsatz geht weiter