Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 03.06.2015

Marcel Hug ist für Arbon guter Dinge

Der Pfyner Rollstuhl-Leichtathlet Marcel Hug hat mit dem Sieg in Boston beim ersten Marathon des Jahres gleich ein Zeichen gesetzt. Das soll auch an den Schweizer Meisterschaften in Arbon so sein.

 

 

Die gesamte Elite der Rollstuhl-Leichtathleten gastiert am 6. und 7. Juni auf der superschnellen Bahn im Arboner Stacherholz zu den bereits 42. Schweizer Meisterschaften. Ein Aushängeschild ist zweifellos der Pfyner Marcel Hug, der sämtliche sieben Disziplinen absolviert. Vor fünf Jahren an den Titelkämpfen ebenfalls in Arbon fuhr er Weltrekord über 800, 1500, 5000 und 10 000 Meter und diese Bestleistungen gelten noch. Schon am 4. Juni nimmt Hug über 800, 1500 und 5000 Meter auch am Daniela-Jutzeler-Meeting teil, das ebenfalls an selber Stätte ausgetragen wird. Für den mehrfachen Thurgauer Sportler des Jahres ist logisch: «In Arbon möchte ich möglichst schnell fahren.» Am Wochenende glänzte er bei den Bahnrennen in Nottwil.

Historisches Rennen gewonnen
Marcel Hug hat sich wie immer im Winter äusserst seriös auf die kommende Saison vorbereitet. Erste Wettkämpfe standen schon früh auf dem Programm. Ende Februar schauten bei Bahnrennen in Dubai und Sharjah Podestplätze heraus. Am 22. März gab es Platz zwei beim Halbmarathon in Lissabon. Einen ersten grossen Höhepunkt feierte der Thurgauer am 2. April bei der bereits 119. Austragung des Boston-Marathons. In 1:29:53 fuhr er als klarer Sieger ein und liess den bereits zehnfachen Triumphator Ernst van Dyk aus Südafrika um über sechs Minuten hinter sich. Logisch, dass Hug auf dem Podest strahlte: «Ich würde lügen, wenn ich nicht stolz wäre, nun auch dieses historische Rennen gewonnen zu haben.» Viel Pech hatte der Thurgauer allerdings nur eine Woche später in London. Nachdem er am Rollstuhl einen Plattfuss zu beklagen hatte, musste er das Rennen aufgeben.
Beim Marathon von Seoul am 9. Mai wollte Hug auf dieser schnellen Strecke auch eine möglichst schnelle Zeit fah­ren: «Ich musste die Führungsposition praktisch alleine übernehmen und daher klappte nicht alles wunschgemäss. Trotzdem gewann ich mit ansprechenden 1:23:32.» Zwei Wochen später in London stand ihm wieder einmal der einheimische David Weir knapp vor der Sonne.
Von den traditionellen World Marathons hat der 29-Jährige Pfyner nun schon diejenigen von Berlin (2011 und 2012), New York (2013), London (2014) und eben in Boston für sich entschieden.

Ruedi Stettler