Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 01.07.2015

Urban Golf erobert die Stadt Frauenfeld

The Royal Urban Golf Club ist am Samstag, 4. Juli, Organisator des bereits 3. Pro Tour Masters in Frauenfeld. An diesem internationalen Anlass nehmen insgesamt 108 Interessierte aus den ganzen Schweiz sowie aus Frankreich, Holland und Deutschland teil.

 

 

Die rasch ausgebuchte City Golf Pro Tour Master 2015 findet bei jeder Witterung statt. Ab 12 Uhr ist der Check-in geöffnet, ab 13 Uhr erfolgt das Briefing für alle und ab 13.30 Uhr beginnt der Fussmarsch zum ersten Loch. Die ganze Tour dauert ungefähr sechs Stunden. Die Rangverkündigung ist um 20.30 Uhr vorgesehen und eine halbe Stunde später steigt im Restaurant Dreiegg die Party «Out of Bounce». Mit einem hoffentlich gelungenen Anlass will der Royal Urban Golf Club sein bereits 15jähriges Bestehen feiern. Auf nächstes Jahr hat er Grosses vor, er möchte die Organisation der Schweizer Meisterschaften übernehmen. Läuft alles nach Plan, fasst man für 2017 sogar die Europameisterschaft ins Auge.
Die Pro Tour Master in Frauenfeld beginnt bei der Berufsschule an den Gestaden der Murg. Weiter geht es hinter dem Bahnhof über den Lindenpark bis zum Murg-Auen-Park. Auch in der Altstadt wird gespielt, ebenso im Burstelpark, der Schulanlage Reutenen, und zahlreichen anderen Orten. Wer Genaueres wissen will, der kann sich unter www.urbangolf.ch informieren.

Ball mitten in der Murg
The Royal Urban Golf Club ist der einzige, welcher in der Schweiz so heisst. Auch sonst gibt es verschiedene Eigenheiten, welche die 25 Mitglieder stolz vertreten. Speziell ist das Ritual bei der Begrüssung und jeder Spieler trägt einen Spitznamen. Darum ist es nur logisch, dass sich am Ufer der Murg eine ganz illustre Gruppe mit teils besonderem Outfit zum eineinhalb-stündigen Training trifft. Einer fehlt eher unerwartet, ausgerechnet der EM-Dritte von London, Fabian «Grinch» Roth. Nicht weil er jetzt der Superstar ist, sondern weil er mit dem Umzug in eine neue Wohnung andere Prioritäten setzen muss.
Der Trainings-Auftakt verläuft an diesem Dienstag abend nicht optimal. Bereits der allererste geschlagene Ball (er wiegt einheitlich 14,5 Gramm) landet nicht wie gewünscht an der Haus-Fassade, sondern auf dem Flachdach. Ein erster Verlust. Ein zweiter folgt wenig später, denn der fünfte Ball fällt in die Murg. «Startschwierigkeiten», lautet die lakonische Antwort. Die im Wasser gestrandeten Bälle werden übrigens nach dem Training unten beim Wehr mit einer Art Fischernetz wieder an Land geholt.
Schaut man den Burschen beim Üben zu, muss man feststellen, die beim Urban Golf zu lösenden Aufgaben sind teilweise recht knifflig. «Den Ball sicher über die Murg schlagen, ist eigentlich eine reine Kopfsache, aber trotzdem gelingt es nicht immer. Und der kürzeste Weg zum Loch ist nicht immer der einfachste,» hält Mitbegründer und Präsident Didi «Dude« Keller fest.

Strafpunkte vermeiden
Auch ist es nicht gerade leicht, das «runde Ding» aus dem hohen Gras, oder zwischen Steinen, wieder herauszubringen, ohne Strafpunkte zu kassieren. Bei einem erneuten Misserfolg muss sofort aus der grossen Tasche ein anderer Schläger (jeder hat mehrere dabei) hervorgezogen werden.
Auf einem Parcours, meist mit 9 oder 18 Löchern, warten verschiedene Hindernisse. «Wir versuchen mit den angepeilten Objekten wie Abfallküblen, Mauern und vieles mehr, möglichst schonungsvoll umzugehen», hält Keller fest. Im Wettkampf kontrolliert ein sogenannter Marshall, dass alles mit rechten Dingen zu und her geht. Aber eigentlich ist es Ehrensache, dass jeder die Anzahl der benötigten Schläge korrekt meldet. Wer sein Ziel bis zum zehnten Schlag nicht erreicht hat, bekommt ebenfalls einen Strafpunkt aufgebrummt.
Das wollen die einheimischen Akteure (an der EM als viertes von elf Teams klassiert) natürlich bei diesem Wettkampf am 4. Juli möglichst vermeiden. «Spass haben wir aber so oder so», freut sich Didi Keller auf den Samstag.

Ruedi Stettler