Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 26.08.2015

Läuferin Nicole Lohri steht vor einer Stadtlauf-Premiere

Am 29. August geht der bereits 36. Frauenfelder Stadtlauf mit einigen Neuerungen über die Bühne. Als OK-Präsidenten amten erstmals die bekannte Läuferin Nicole Lohri und ihr Mann Philipp.

 

 

Nicole Lohri ist viel unterwegs. Meistens zu Fuss. Unterwegs ist das falsche Wort, denn sie läuft und läuft und ...
An verschiedenen Veranstaltungen durfte sie sich schon als Gewinnerin feiern lassen. Will man etwas mehr über sie wissen und ruft sie auf dem Handy an, dann schnappt sie leicht nach Luft: «Sorry, ich bin am Trainieren.» Das macht sie eigentlich jeden Tag in der Umgebung von Frauenfeld, meist allein. Eine solche Einheit kann 40, 60 oder 90 Minuten dauern. Steht demnächst ein Marathon auf dem Programm, kann das Ganze bis zu drei Stunden ausgebaut werden. Manchmal ist ihr Mann Philipp oder ihr LSV-Kollege Sämi Schmid mit dabei. Weil für die gelernte Kinderkrankenschwester ihr Arbeit­geber Injoy (wo sie für die Kinderbetreuung zuständig ist) auch ihr Sponsor ist, vereinfacht sich einiges.

Sportlerin des Jahres
Pro Jahr bestreitet die am 11. Oktober 43 Jahre alt werdende Nicole Lohri mindestens 30 Läufe. Zu ihren Lieblingen gehört der Zürich Marathon, wo sie in 2:52:32 als bestes Ergebnis 2011 Achte wurde. Letztes Jahr lief sie zwar mit persönlicher Bestleistung acht Sekunden schneller, erreichte aber «nur» Rang 12. Ein Highlight für die Frauenfelderin war 2013 der Start in New York, wo sie die 42,2 Kilometer in 2:55:02 hinter sich brachte und 33. sowie gar 3. in ihrer Klasse W40 wurde. Fragt man sie nach ihrem grössten Erfolg, erwähnt sie keine dieser Leistungen, sondern eher überraschend: «Das war jener Moment, als ich 2013 zur Frauenfelder Sportlerin des Jahres gekürt wurde».
Was fasziniert Nicole Lohri am Laufen? «Freude, Wohl- und Lebensgefühl, Bewegung, Rhythmus». Verspürt sie nie Schmerzen? Sie lacht: «Eigentlich nicht. Es gibt allerdings gewisse Trainings-Einheiten, wo ich an meine Grenzen gehen muss.» Warum hat sich die talentierte Sportlerin nicht einem grösseren Verein angeschlossen? «Weil ich den Kontakt zu Gleichdenkenden suche, fühle ich mich im Laufsportverein Frauenfeld unglaublich wohl.» Dass sie keine Berührungsängste hat, beweist sie aber damit, dass sie den Kids des LC Frauenfeld Lektionen erteilt.

Warum Stadtlauf-OK?
Die so stark engagierte Frau mit drei Söhnen (Jahrgänge 1996, 1998 und 2002, die sich lieber für American Football und Leichtathletik interessieren) übernimmt mit Mann Philipp das Präsidium des Frauenfelder Stadtlaufes. Warum? «Weil uns der Laufsport Freude macht und Lebensgefühl vermittelt. Wir alle haben von dieser Veranstaltung oft profitiert. Jetzt nach dem Wechsel in den Vorstand wollen wir der Stadt, dem Veranstalter, den Vereinen und den Kindern etwas zurückgeben.»
Die 36. Austragung wird sich von ihren Vorgängern nicht gross unterscheiden. Für Lohri ist klar: «Es soll eine Laufveranstaltung bleiben, die wir optimieren und professionalisieren möchten. Natürlich haben wir für unsere Premie­re einige Neuerungen bereit. Als Ehren­starter wird der Weltklasse-Rollstuhl-Leichtathlet Marcel Hug anwesend sein.» Zu viel verraten, will Nicole Lohri nicht. Verschmitzt hält sie fest: «Am besten schaut man am 29. August auf dem Mätteli vorbei und nimmt die Laufschuhe gleich mit. Es gibt so viele Kategorien, da findet sich für jeden etwas.»Ruedi Stettler