Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 23.09.2015

Frauenfeld muss unnötig lange zittern

Zum Auftakt im 1.-Liga-Handball schien bei Frauenfeld gegen GC Amicitia zur Pause beim 21:14 alles klar. Doch die Zürcher kamen in einer hektischen zweiten Hälfte noch bis auf 39:38 heran.

 

 

Aufsteiger Frauenfeld zeigte eine gute erste Hälfte, kassierte aber schon da zu viele Gegentreffer nach Kontern. Auch ohne Neuzugang Flavio Müller am Kreis, sein Flug zurück aus Griechenland hatte enorm Verspätung, zeigte sich das Team recht kompakt. Im Tor stand unerwartet der eigentlich zurück getretene Andreas Schäfli, weil beide Keeper verletzt sind. Das 21:14 nach 30 Minuten war wohl ein zu trügeri­scher Vorsprung, denn nach dem Tee überstürzten sich die Ereignisse.
Nach dem aufwühlenden Match konnte SCF-Trainer Fabian Schäfli nur den Kopf schütteln: «Eigentlich hätten wir diese Partie sicher gewinnen müssen, dagegen machten wir ihn unnötig noch spannend. Aber infolge der kurzen Vorbereitung fehlen halt die Automatismen.» Als der SCF auch nach der Pause sechs Treffer (31:25) vorne lag, schien das Spiel endgültig gelaufen. Die vorher schon grosszügig gelbe Karten verteilenden Schiedsrichter zückten kurz hintereinander gleich zweimal Rot gegen die Zürcher. Doch statt dass Frauenfeld in der aufkommenden Hektik kühlen Kopf behielt, beging man etliche Fehler. Meist sahen sich die SCF-Torhüter wegen einer offenen Deckung allein einem Angreifer gegenüber und blieben chancenlos.
In diesen heiklen Phasen bewies meist Oliver Schoof seine Klasse und traf. Insgesamt nicht weniger als 16 Treffer gingen auf sein Konto. Als GC auf die Frauenfelder Cracks sogar eine doppelte Manndeckung anordnete, und sowieso nur ein Kreisläufer zur Verfügung stand, lief im nun etwas statischen Spiel der Einheimischen gar wenig. Plötzlich hiess es nur noch 32:30, dann 36:34, 38:35, 38:37 bis zum 39:38. Das kurze, aber prägnante Fazit von Schäfli: «Vieles stimmte nicht, aber wir haben gewonnen. Das ist das wichtigste.» Am Samstag folgt das Auswärts-Derby in Romanshorn.
Ruedi Stettler