Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 14.10.2015

Elena Steinemann hofft auf Spielpraxis

An diesem Samstag beginnt für die Frauenfelderin Elena Steinemann (am 8. Dezember wird sie erst 21) bereits ihre zweite Saison als Volleyballprofi bei Wiesbaden in der Deutschen Bundesliga.

 

 

Seit August laufen die intensiven Vorbereitungen für den Meisterschafts-Start, der gegen Vilsbiburg erfolgt. Elena Steinemann freut sich darauf: «Wir haben erst kürzlich gegen dieses Team gewonnen. Gut lief es auch an einem Turnier gegen fünf andere Bundesligisten, das wir auf Platz eins beendeten. Allerdings fehlten bei einigen Equipen Stammkräfte.»

Jung und dynamisch
Für die Thurgauerin wird es die zweite Saison beim VBC Wiesbaden. Trainer Andreas Vollmer (ehemals ihr Coach bei Kanti Schaffhausen) ist durch Dirk Gross ersetzt worden. Könnte das ein Problem werden? Die 56-fache Nationalspielerin lacht: «Nein, auch ihn kenne ich von Schaffhausen, wo er zwei Jahre tätig war.» Dass Elena Steinemann in ihrer Premiere-Saison in Deutschland nicht so viel Spielpraxis erhielt, war für sie klar. Nun hofft sie auf mehr: «Wir sind ein junges und dynamisches Team und wollen die Playoffs (Top sechs) schaffen. Mindestens fünf der insgesamt 13 Equipen müssen wir sowieso immer schlagen, dann klappt das schon.»
Auf den VBC Wiesbaden warten wegen der Teilnahme am Europacup sowieso mehrere englische Wochen. Darum weilte Elena Steinemann am Wochenende – erstmals seit zwei Monaten – wieder einmal zu Hause: «Den nächsten Abstecher nach Frauenfeld gibt es erst an Weihnachten».
Etwas Abschalten vom Volleyball konnte die Profispielerin, als sie fünf Wochen bei ihrem Vater in Neuseeland weilte. «Ich hatte sportlich einen ruhigen Sommer», merkt sie an, obwohl dabei ein Abstecher mit dem Schweizer Nationalteam an die Universiade in Korea enthalten war. Für eine, die gerne auf Reisen geht, sind das halt Peanuts.

Mit dem Velo in die Halle
Elena Steinemann trainiert zweimal täglich, einmal am Morgen und erst ab 19 Uhr bis 22 Uhr wieder, «weil die Halle sonst belegt ist.» Nach dem gemeinsamen Mittagessen steht meist Physiotherapie an, oder ein PR-Termin, eventuell auch ein Training mit Kids. Die Frauenfelderin fühlt sich in Wiesbaden ausgesprochen wohl: «Ich lebe mit einer Teamkollegin in einer WG in der Stadt und mit dem Velo bin ich innert fünf Minuten in der Sporthalle.» Neben dem Volleyball absolviert die 180 cm grosse Aussenangreiferin zwei Tage pro Woche ein Praktikum (Logopädie). Der Anfang des Studiums ist auf den nächsten Sommer geplant: «Doch jetzt will ich zuerst abwarten, was diese Saison bringt.» 
Ruedi Stettler