Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 29.10.2015

Von der «Wenteleburg» zu den Stadtvillen

An der Kesselstrasse, hinter der Schlosserei Steiner, erhob sich einst der mächtige Bau, den man landläufig «Siidewindi» nannte. 1814 war zwar dort eine Baumwollspinnerei eingerichtet worden, aber um 1850 installierten die Gebrüder Kappeler eine Seidenzwirnerei, um 1880 war gar eine Seidenweberei eingemietet. Ebenso geläufig wie «Siidewindi» war im Volk aber auch die Bezeichnung «Wenteleburg». «Wentele» ist die Dialektversion von
«Wanze».

 

 

Die oberen Geschosse der «Burg» dienten Arbeiterinnen als Wohnungen. Es mangelte an Hygiene unter den häufig wechselnden Arbeitskräften. Das lässt sich von den Nachfolgebauten auf demselben Areal nicht sagen. Hier gibt’s Komfort pur. Und schön sind sie mindestens wie die «Wenteleburg». Ob der Baum im Vordergrund noch derselbe ist, weiss mir vielleicht jemand zu sagen.

Text Angelus Hux, Frauenfeld; Altes Bild von 1976: Sammlung Ueli Gubler, Frauenfeld; Bild 2015 © fw.

 

 

Von der «Wenteleburg» zu den Stadtvillen