Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 18.11.2015

Felix Schenk kann es doch nicht lassen

Immer am dritten Sonntag im November ist zwischen Frauenfeld und Wil sportlich besonders viel los, findet doch dann stets der Frauenfelder Waffenlauf statt. Heuer mit der Rekordzahl von 2343 Teilnehmern und besonders vielen Frauen (486 gegenüber 1131 Männern) auf der Halbmarathon-Strecke.

 

 

Auf dem Frauenfelder Mätteli staunten nicht wenige, als der Speaker als Gesamtfünften Felix Schenk begrüssen durfte, gleichbedeutend mit dem Sieg in der Kategorie M50. Der Wigoltinger hatte zuletzt 2006 den Waffenlauf absolviert, dazwischen aber den zivilen Marathon bestritten. «Es ist schon nicht mehr so wie früher,» waren seine ersten Worte. Damit meinte er, dass er mit einer Bestzeit von 2:47 (der schnellste Raphael Josef benötigte 3:06) den Frauenfelder nie gewinnen konnte, obwohl er immer unter drei Stunden blieb.
Diesmal benötigte der 51-Jährige 3:16. «Ich habe schon länger Probleme mit den Füssen und dem Rücken. Darum habe ich mir gesagt, wenn ich noch einmal das Waffenlauf-Tenü anziehen will, dann jetzt. Das Laufgefühl ist nicht mehr so locker wie früher, aber es ging ganz gut.» Als Spengler arbeitet Schenk viel im Freien und er hatte so mit den ungewöhnlich warmen November-Temperaturen kein Problem: «Der böige Gegenwind war ärgerlich.»

Shelly Schenk Zweite
Das Läufervirus hat Felix Schenk seinen Töchtern Debby (sie ist lieber auf kürzeren Strecken unterwegs, diesmal war sie nur Zuschauerin) und Shelly (Bild) übertragen. Als Zweite nach 21,2 Kilometern kam Shelly bei den Girls ins Ziel. Sie hatte sich in ihrem ersten Halbmarathon eine Zeit von 1:45 vorgenommen. «1:34 sind es geworden,» strahlte sie. Korrekt waren es sogar nur 1:33,49. Muss die 15-Jährige ihrem Vater nun etwas zahlen, weil der seine Kategorie sogar gewonnen hat? «Nein, wir haben nichts abgemacht.» Läuft eigentlich die Mutter auch? Felix Schenk lachte: «Das ist gar nicht möglich, sie ist als Vollzeit-Betreuerin für uns unterwegs.»

Wägeli und Brühwiler vorne
Nach Erfolgen bei den Junioren (zweimal Dritter, je einmal Zweiter und Erster) hat Patrik Wägeli der Konkurrenz bei den Aktiven im Halbmarathon den Tarif erneut bekanntgegeben. Zweimal Zweiter und nun das zweite Mal Erster lautet sein Fazit. «Natürlich ist es lässig, bisher immer den Sprung auf das Podest geschafft zu haben,» hielt der Nussbaumer fest. Erst am Sonntagmorgen hatte er sich angemeldet. Es hat sich gelohnt, bei seinem bereits 10. Start über die 21,2 Kilometer. Für nächstes Jahr plant er die Teilnahme am Halbmarathon von Barcelona und am Marathon von Paris.
Mit dem Velo hätte die bekannte Radrennfahrerin Larissa Brühwiler vom VC Fischingen alle Konkurrentinnen bei den D 20 klar hinter sich gelassen. Als Läuferin benötigte die Dussnangerin 1:25. Das reichte zum Sieg und zum dritten Gesamtrang. «Ich musste aber gegen den Schluss hin arg leiden,» klagte sie nach dem Zieleinlauf und musste sich zum Verschnaufen kurz auf den Boden setzen.
Bei den Damen 50 hatte die Gachnangerin Christine Isler bei der Siegerehrung fast mehr mit Blumenstrauss und Geschenkharass zu kämpfen, als vorher mit den Gegnerinnen.
Am Morgen begrüsste Frauenfelds Stadtpräsident Anders Stokholm Ehrengäste und Läufer im Anzug mit Krawatte. Danach machte er sich auf nach Wil und startete zum Halbmarathon. Der 49Jährige legte die Strecke als 849. in 1:54 zurück.Ruedi Stettler