Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 14.04.2016

Interview mit Hanspeter Zehnder, Gemeindepräsident von Hüttwilen

Sind Sie gut in Ihr Amt als Gemeindepräsident gestartet?

 

 

Der Posten des Gemeindepräsidenten ist bei uns eine Teilzeitstelle. Zusätzlich bin ich noch im Bildungsbereich tätig. Trotzdem war der Wechsel von der Privatwirtschaft in die öffentliche Verwaltung für mich gewöhnungsbe­dürftig. Es gibt zwar viele Parallelen zu meinen bisherigen Aufgaben in der Industrie, aber es gibt auch Unterschiede: Das muss so sein, denn im Gegensatz zur Privatwirtschaft dürfen in der Politik nicht partielle Interessen im Vordergrund stehen. Das Abwägen unterschiedlicher Interessen ist Teil der Behördentätigkeit.

In welche Richtung entwickelt sich Hüttwilen?
Mir ist wichtig, dass sich unsere Gemeinde mit unseren Dörfern Uerschhausen, Nussbaumen und Hüttwilen entwickeln kann. Eine Herausforderung ist die künftige Ausgestaltung der Raumplanung. Massvolles Wachstum soll in Landgemeinden möglich bleiben. Auf der anderen Seite wollen wir unserer Seenlandschaft Sorge tragen. Daraus könnten Zielkonflikte zwischen dem Naturschutz und den wirtschaftlichen Interessen entstehen.

Worum geht es mit einer neuen Turnhalle, einem Projekt der Sekundarschule Hüttwilen?
An der Rechnungsgemeindeversammlung der Politischen Gemeinde Hütt­wilen wurden in konsultativen Umfragen über verschiedene Neubauvarianten diskutiert. Je nach Variante erfordert es eine finanzielle Beteiligung der Gemeinde. Der Gemeinderat wird daher bei der Projektausarbeitung mitwirken und zu gegebener Zeit einen Antrag für eine Baukostenbeteiligung präsentieren.

Was beschäftigt Hüttwilen noch?
Stellvertretend für verschiedene Themen erwähne ich an dieser Stelle zwei Beispiele: Das Wohnen im Alter ist ein aktuelles Thema, mit dem wir uns in unserer Gemeinde beschäftigen. Ein anderes Thema ist der öffentliche Verkehr. Mit dem Ja zum Finanzausgleich der Bahn­infrastruktur (FABI) ist auch unser Gemeindebeitrag gestiegen. Da sollte ein Nutzen für die Landgemeinden spürbar sein, besonders für Nussbaumen welches erst mit einem Stundentakt erschlossen ist.

Welche Wünsche sind noch offen?
In allen drei Dörfern haben wir ein aktives Vereinsleben. Dazu brauchen wir auch in Zukunft Restaurants, denn zusammen mit den Vereinen spielen sie für den Erhalt unserer Dorfkultur eine wichtige Rolle.

Auf unseren Wanderwegen oberhalb von Nussbaumen und Hüttwilen sehen Wanderer das gesamte Alpenpanorama, inklusive Eiger, Mönch und Jungfrau. In diesem Sinne wünsche ich uns für die anstehenden Entscheidungen den entsprechenden politischen Weitblick.

Vielen Dank für das Interview.
Manuela Olgiati