Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 21.04.2016

«Nur vergesslich oder schon dement?»

Stadtrat direkt

Vor rund einem Monat habe ich die letzte Kolumne geschrieben und war richtig stolz, weil ich die nächste bereits erstellt hatte. Und nun musste ich beim Abgabetermin ungläubig feststellen, die Textdatei ist weg – einfach nicht mehr vorhanden. Ich kann mit Notizen belegen, wann ich den Text geschrieben habe – aber die Datei ist weder auf meinem Laptop noch auf dem Server vorhanden. Ich bin sicher, dass ich das Opfer eines Computerdefektes bin und vermute gleichzeitig, dass mir das niemand wirklich glaubt.

 

 

In meiner verloren gegangenen Kolumne ging es um den Vortrag von Prof. Dr. Albert Wettstein, der auf Einladung des Fördervereins Tageszentrum Talbach im Rathaus ein Referat gehalten hatte mit dem Titel: «Vergesslich oder schon dement?». Unglaublich, wie es sich anfühlt, wenn einfach Dateien weg sind – so muss es sich anfühlen, wenn man an Demenz erkrankt. Im Vortrag hat Prof. Wettstein beruhigt. Nur weil man einen Namen nicht mehr kennt, ist das noch längst keine Demenz. Er hat sieben Fragen zusammengestellt, mit denen man sich einfach testen kann. Und er hat auch auf gute Kompensationsstrategien hingewiesen, z.B. sich auf das konzentrieren, was noch geht. Und er hat Mut gemacht, dass eine Demenzabklärung sinnvoll ist, um dann wichtige Sachen zu regeln, solange man noch ausreichend urteilsfähig ist. Wir starten in Frauenfeld mit dem Projekt «Gute Lebensqualität mit Demenz», und ich bin überzeugt, dass viele Menschen daraus Nutzen ziehen können.

Elsbeth Aepli Stettler
Stadträtin