Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 25.05.2016

Auf der Ergaten 1902 und 2016

Die beiden Spazierwege im Garten des damaligen Krankenhauses lassen den ganzen Park erahnen, noch sind die Bäume kaum viel mehr als mannshoch. Jenseits der gekiesten Strasse wird klar: hier sind wir bereits auf dem Land – Streckbau, Scheune und Tenn, Miststock, grosser Wäschetag.

 

 

Immerhin haben die elektrischen Freileitungen auch den Stadtrand erreicht. Dass die Aufnahme zwischen 1899 und 1904 entstand, lesen wir an der katholischen Kirche und am Postgebäude ab. Die 1900 entstandene «Libelle» (ganz rechts) war wohl damals das neueste Gebäude des Quartiers. Heute steht anstelle des Bauernguts ein kleinstädtischer Wohnblock, die Strasse zieht sich breit und asphaltgrau dahin, aber noch immer genau gleich geschwungen. Der katholische Kirchturm ist «gewachsen» und überragt den evangelischen. Der Spazierpark im Vordergrund fiel den Verkehrsmitteln zum Opfer. Und bald – so heisst es – wird es der «Libelle» an den Kragen gehen. Wie schön, dass trotzdem immer noch überall das Grün spriesst, in der Nähe, im Mittelgrund, am Horizont.

Text: Angelus Hux, Frauenfeld; Altes Bild: Gebrüder Wehrli, Zürich, Sammlung Angelus Hux; Bild 2015 © fw.

 

 

Auf der Ergaten 1902 und 2016