Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 02.06.2016

Interview mit Urs Forster, Gemeindepräsident von Müllheim

Seit einem Jahr sind Sie Gemeinde­präsident von Müllheim: Haben Sie sich gut eingelebt?

 

 

Der Wechsel vom Schulleiter zum Gemeindepräsidenten war gut und ich habe diesen Schritt noch nie bereut. Die zuvor acht Jahre Erfahrung als Müllheimer Gemeinderat waren ein Vorteil für meine neue Funktion. Die Arbeit als Gemeindepräsident ist interessant. Ich darf auf die Mitarbeit eines eingespiel­ten Teams – sei dies innerhalb der Gemeindeverwaltung und im Gemeinderat – zählen. Die positiven Rückmeldungen aus der Bevölkerung nach der «ersten» Budgetgemeindeversammlung geben weiter Aufwind.

Welche Projekte sind derzeit aktuell?
In unserer Gemeinde mit 2900 Einwohnern gibt es alles für den täglichen Bedarf und doch haben wir einige Projekte zu bewältigen. Wir haben aktive Gewerbe- und Industriebetriebe, die sich weiter entwickeln wollen. Dazu ist auch das vielfältige Vereinsleben in unserer Gemeinde attraktiv. Politisch setzt sich der Gemeinderat im Sinne des öffentlichen Interesses vor allem mit Erschliessungsfragen auseinander. Aktuell laufen im Moment die Verfahren für die Erschliessung Oberdorf-Storenberg sowie den Ausbau der Rebbergstrasse. Die Naturgefahren im Gebiet Hasli müssen bewältigt werden. Dies stellt eine grössere Herausforderung dar. Die Hochwassergefahren müssen wir mit geeigneten Massnahmen in den Griff bekommen, damit das Gebiet Hasli, es umfasst Parzellen der Ge-meinde Müllheim sowie der Politischen Gemeinde Wigoltingen, künftig erschlossen und baulich genutzt werden kann.

Wie entwickelt sich Müllheim weiter?
Sobald der Kantonale Richtplan als Folge des neuen Raumplanungsgesetzes angepasst und vom Bund genehmigt ist, steht die Revision der Orts­planung bevor. Im Rahmen dieses Planungsprozesses wird sich die entscheidende Frage stellen, wie sich Müllheim in Zukunft weiterentwickeln wird. Die wirtschaftliche Entwicklung im Hinblick auf das Outlet Center auf Wigoltinger Boden im Hasli wird wohl von Müllheim an einer ausserordentlichen Gemeindeversammlung mitbestimmt.
Wir sind froh, dass die Spitex in Müllheim bleibt. Über 30 Mitarbeiterinnen der Spitex Region Müllheim sind am jetzigen Standort in der Alterssiedlung beschäftigt, der Platz wird eng. Eine Arbeitsgruppe aus Verantwortlichen der Spitex, dem Gemeinderat, dem Vorstand der Genossenschaft Alterssiedlung sowie der Bürgergemeinde, befasst sich derzeit mit Fragen rund um den Standort der Spitex Region Müllheim. Diese Spitex versorgt die Bevölkerung der sechs Vertragsgemeinden Felben-Wellhausen, Homburg, Hüttlingen, Müllheim, Pfyn und Wigoltingen in den Bereichen Pflege, Betreuung und Hauswirtschaft. Unsere Ziele sind, diese wichtige Einrichtung weiter bei uns im Ort zu haben.

Welche Wünsche sind noch offen?
In Müllheim sind wir zwischen Frauenfeld und Weinfelden optimal positio­niert. Hier ist noch Wohnen, Arbeiten und Freizeitgestaltung möglich. Ein gesundes Wachstum ist mir persönlich wichtig, so dass sich Industrie und Gewerbe weiter etablieren können.

Herzlichen Dank für das Interview.
Manuela Olgiati