Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 23.06.2016

Anders Stokholm, was ist jetzt mit der Stadtkaserne?

Kurzes Gespräch mit dem Stadtpräsidenten

Im Moment ist es ruhig um die alte Kaserne Stadt. Grund genug nachzufragen. Bei Stadtpräsident Anders Stokholm.

 

 

Weiss man Genaueres betreffs Datum Übernahme durch die Stadt?
Die neue Kaserne im Auenfeld – Planungsphase 1 – wird von 17 – 20 gebaut. Anschliessend muss etwas Zeit für die Zügelei eingerechnet werden. Arma­suisse sagt: 2021 steht die Stadtkaserne frei.

Gilt noch, was am öffentlichen Workshop als «Resultat» herausschaute: Misch-Nutzung? Oder tendiert man dazu, die Kantonale Verwaltung in der Kaserne unterzubringen?
Es ist nach wie vor von einer Misch-Nutzung auszugehen. Der Kanton sagt bisher, er habe keinen Bedarf ... dort! Der Bund selbst hat Studien in Auftrag gegeben, ob man das Gebäude für Büros nutzen könnte, und ist zum Schluss gekommen, dass sie sich nicht dazu eignen. Ich denke nicht, dass der Kanton zu einem anderen Ergebnis kommt. Aber ein Teil der Kaserne kann durchaus auch Bürozwecken dienen. Ein Teil!

Und der grosse Rest?
Der eignet sich z.B. für Wohnen, Kultur, Gewerbe. Es gibt zwei vorrangige Ziele: Erstens: Kein langer Leerbestand! Das ist nie gut.
Zweitens: Die Kaserne muss «rund um die Uhr leben», etwas pointiert gesagt. Also nicht tagsüber viele Aktivitäten, abends tot. Oder tagsüber tot, und erst am Abend zieht Leben ein. Dafür ist der Ort zu zentral, als dass er während langer Stunden stillstehen darf. Die neue Stadtkaserne sollte während 18 von 24 Stunden täglich leben.

Wann weiss man, wer einzieht?
Das entwickelt sich dann fortlaufend im Gespräch mit Planern, Bevölkerung, möglichen Nutzern, Bund, Stadt- und Gemeinderat. Wir haben ein offenes Ohr!

Der Bund bleibt Eigentümer der Stadtkaserne?
Ja. Wie er sich bisher hat verlauten lassen, will er daran nichts ändern. Er tritt die Stadtkaserne im Baurecht ab.

Und der Stadtpräsident? Welche Nutzung favorisiert er?
Ich freue mich auf einen lebendige Ort, der weit über die Innenstadt hinausstrahlt.

Wenden wir uns der Kaserne Auenfeld zu:
Dort entsteht zum einen ein Rechenzentrum des Bundes, zum anderen wird die Kaserne ausgebaut. Das Investitions­volumen in den nächsten 4 – 5 Jahren beträgt 275 Millionen Franken. Armasuisse versicherte mir, dass die Bau-Aufträge lokal-regional vergeben werden. Immerhin fasst die neue Kaserne Auenfeld bis zu 1700 Armeeangehörige der Führungsunterstützung, jetzt sind es 700. Das Areal wird in den nächsten Jahren also kräftig ausgebaut, später kommen weitere Etappen hinzu. Frauenfeld ist einer der drei wichtigsten Waffenplätze der Schweiz.

Profitiert auch das trinkende Gewerbe?
Ja selbstverständlich! Immerhin stehen den Soldaten auch Fahrräder zur Ver­fügung... (lacht). 

(eb)

 

 

Anders Stokholm, was ist jetzt mit der Stadtkaserne?