Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 07.07.2016

Jugend setzt sich gegen Routine durch

An den Thurgauer Tennis-Meisterschaften in Frauenfeld interessierte speziell das Duell der beiden Einheimischen Lea Magun gegen Vanessa Wellauer. Dabei setzte sich im Halbfinal die 15jährige gegen die 34jährige durch. Im Final strahlte aber eine andere: Nadine Keller.

 

 

In Frauenfeld liebäugelte man beim Organisator TCF damit, dass sich im Final auf der Anlage im Rüegerholz die Kantonshauptstädterinnen Lea Magun und Vanessa Wellauer (wohnt nun allerdings in Oberwinterthur) gegenüber stehen könnten. Es kam dann schon im Halbfinal zu dieser Paarung. Und der Match musste wegen schlechter Witterung sogar über zwei Tage absolviert werden. Die routinierte Wellauer führte am Samstag nach dem 6:3-Sieg im ersten Satz auch im zweiten bereits 4:1, als der Regen kam und das Talent Magun sogar auf 5:4 vorlegte. Dann kam es zum Abbruch, was Wellauer durchaus entgegenkam: «Mit Beginn des Regens wurden die Bälle immer schwerer. Ich fand plötzlich kein Rezept mehr gegen Lea.»
Bereits am Sonntag morgen um 8 Uhr mussten die zwei zur Fortsetzung dieser Partie antreten. Es gab ein 5:5 und dann ein 6:6, bevor das aufstrebende Talent das Tiebreak mit 7:6 und auch den dritten und sehr ausgeglichenen Satz mit 6:4 für sich entschied. Magun gab allerdings zu: «Ich habe nicht mehr an eine Wende geglaubt.»
Im Final hatte Lea Magun gegen ihre oftmalige Trainingskollegin Nadine Keller aus Dussnang keine Chance. Ihr kurzer Kommentar dazu: «Ich habe einfach schlecht gespielt. Es war bei mir wie immer eine reine Kopfsache.» Die Verunsicherung der 15jährigen zeigte sich auch damit, dass sie bei Fehlern immer wieder einen fragenden Blick in Richtung ihrer Eltern warf. Bei einem Netzroller gegen sie konnte sie auf dem Platz nur etwas resigniert feststellen: «Einmal etwas Glück für mich, natürlich nicht».
Strahlen durfte dagegen die erfolgreiche Titelverteidigerin Nadine Keller. Die auch erst 16jährige Hinterthurgaue­rin meinte: «Der Sieg freut mich unheimlich, weil ich vor dem Match wirklich extrem nervös war. Lea und ich haben ja in Kreuzlingen stets miteinander trainiert, bevor sie im April nach Biel gezogen ist.» Mit ein Grund für diesen Wechsel war sicher auch, dass Maguns Trainer Thomas Walter (von der NET in Kreuzlingen zur Swiss Tennis Academy im Seeland) den gleichen Weg ging.
Nachdem sie den Einzelfinal verpasst hatte, konnte sich Vanessa Wellauer über einen deutlichen Zweisatz-Erfolg im Mixed mit Jörg Schläpfer schadlos halten: «Ja, das ist sicher ein schönes Trostpflaster.» Auch der Frauenfelder war guten Mutes: «Dieser Sieg freut mich wirklich.»
Im Einzel der Herren triumphierte der topgesetzte Jakub Paul (17) gegen den als Nummer zwei gesetzten Joel Alt (16) mit 6:1 und 6:2. Ruedi Stettler

 

 

Jugend setzt sich gegen Routine durch