Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 13.07.2016

«5 Cent» war heiser

Eigentlich wollte der Chnuri nur für eine halbe Stunde «rasch ans Openair». Und blieb mit Unterbrüchen fast einen Tag. Unfassbar faszinierend. Die Choreographie des Festgeländes: Genial in Szene gesetzt. Skyline, Fabrik, die Flaniermeilen und Einkaufsboulevards, der Central Park, die Camping-Quartiere, das vibrierende Miteinander nahm einen gefangen. Einfach mega!

 

 

Eine breite Ausfallstrasse führte am Campingbereich entlang, zu Beginn markiert durch eine Grillstelle, wo alle im Rauch hustend Würste und Pouletflügeli grillierten. Es folgten Stände mit Esswaren und Souvenir-Artikeln, Heidi-Zöpflern, Tattoo-Läden, auch Jacqueline‘s Schiessstand war vertreten. Über allem leuchtete ein rostiger Vollmond, der sich bei näherem Hinsehen als Ballon entpuppte.
Die Campingareale lagen zum Teil ganz schön im Dunkeln. Dürfte für die Openairies im Suff nicht leicht gefallen sein, das richtige Zelt zu finden. Eine junge Frau berichtete auf srf 3, dass sie in einem fremden Zelt geschlafen habe, «ohne Probleme».... Das Radio hat einen Grossteil der Konzerte übertragen.

«Er» ist zwar nur noch halb so viel wert (Schulden), bzw. das «0» sei aus dem «50» zu streichen: Aber er zieht locker 50‘000 Besucher an: 5 Cent! Schon 60 Minuten vor Konzertstart um 23.25 Uhr (Freitag) warteten vor der Südbühne Tausende auf den Auftritt. Dann setzte sich das ganze Openair gleichzeitig Richtung Hauptbühne in Bewegung. Auf der Bühne schien 50 Cent in drei Personen gleichzeitig aufzutreten. Wars der Typ in der Mitte mit dem obligaten weissen Frotteetuch, oder die Typen rechts und links? Keine Ahnung. Bengalische Feuer wurden gezündet. Wie es später hiess, habe der 5-Räppler unter Heiserkeit gelitten. Das Einzige, was der Chnuri deutlich verstand, war: «Gili-gili», «gili-gili-gili-gili», «gili-gili», ein Koseausdruck für kleine Kinder. Logo! Das Durchschnittsalter lag bei geschätzten süssen 22 Jahren. Sido am Samstag verstand man bedeutend besser.

Die Frauen waren ein echter Hin-gucker. Hiess es früher: «Heeeelga!», war dieses Jahr der Schlachtruf stumm in die Haare geflochten: «Heidi!» Die Frauen trugen Zöpfe und sahen noch knackiger aus! Die vielen Heidis aus den Bergen haben uns sehr gefallen.

Es war das beste Openair bisher, mit riesigem Abstand.