Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 28.07.2016

Thurgauer Vorfreude auf Olympia in Rio

Vom 5. bis zum 21. August finden die Olympischen Sommerspiele in Rio de Janeiro statt. Mit dabei sind auch sechs Thurgauer.

 

 

Einmal mehr beweist der kleine Kanton Thurgau, was für Könner er trotzdem immer wieder hervorbringt. In Brasilien gehen nicht weniger als sechs Thurgauer an den Start. Und dabei fehlt eine der grössten Schweizer Medaillen-Hoffnungen: Stefan Küng aus Wilen bei Wil. Der Radprofi muss nach seinem schweren Sturz an der Schweizer Meisterhaft im Zeitfahren auf die Reise verzichten. Nichts wird wohl daher auch aus Edelmetall für den Bahnvierer, dessen klares Aushängeschild der Hinterthurgauer ist.
Im helvetischen Aufgebot für Olympia Unterschlupf gefunden haben: Isabelle Forrer (Oberaach/Beachvolleyball), Kariem Hussein (Tägerwilen/400 Meter Hürden), Michael Albasini (Gais, früher Lanterswil/Rad), Nico Stahlberg (Schönenberg/Rudern), Heidi Diethelm Gerber (Märstetten/Pistolenschiessen) und der nun in Wängi wohnhafte Springreiter Martin Fuchs.
Besonders für Isa Forrer ist der Auftritt in Südamerika wohl die Krönung einer langjährigen Karriere. Auf dem Weg dorthin hat sie seit Oktober 2014 schon 12 Länder auf vier Kontinenten bereist und war während 56 Wochen unterwegs. Durch die Welt mitgeschleppt hat sie so eine Tonne Reisegepäck. Mitgewirkt hat Forrer an 30 Turnieren und dabei 150 Spiele absolviert.
Zum erweiterten Thurgauer Kreis zählen darf man auch die junge Stabhochspringerin und Frauenfelder Sportlerin des Jahres 2014, Angelica Moser, aus Andelfingen, welche früher oft an den Geräten in der Turnfabrik anzutreffen war. Die 18-Jährige wurde erst letzte Woche an der U20-WM in Bydgoszcz (Pol) neue Weltmeisterin mit übersprungenen 4,55 Metern.
Gleich nach den Sommerspielen finden am selben Ort in Südamerika die Paralympics statt. Mit Marcel Hug (Pfyn) und Catherine Debrunner (Mettendorf) hat der Thurgau auch hier zwei heisse Eisen im Feuer. Der merfache Europa- und Weltmeister Hug möchte endlich das erste Olympia-Gold, die aufstrebende Debrunner näher an die Welt­spitze heranrücken. Beim offiziellen Foto-Shooting nach dem Einkleiden in das spezielle Olympia-Outfit platzierte sich hinter Debrunner der Schweizer Sprinterstar Mujinga Kambundschi.

Ruedi Stettler