Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 28.07.2016

Auf- und Umzonungen im Langdorf geplant

Siedlungsentwicklung Frauenfeld:

Am 13. Juli informierten Stadtrat Urs Müller und Amtsleiter Christof Helbling im Rahmen der Sommer-Medien­orientierungen des Stadtrates über die Siedlungsentwicklung der Stadt Frauen­feld.

 

 

Im März 2013 wurde die Revision des Raumplanungsgesetzes angenommen und ist seit 1. Mai 2014 in Kraft. Ziel des neuen Raumplanungsgesetzes ist eine bauliche Verdichtung nach Innen d. h., dass neue Siedlungen insbesondere in bereits bebauten Gebieten entstehen sollen, um der Zersiedelung entgegenzuwirken. Der kantonale Richt­plan verfolgt dasselbe Ziel.

Bauliche Verdichtung für Frauenfeld
Die Kern- bzw. Innenstadt von Frauenfeld zeigt kein Verdichtungspotenzial mehr. Zudem sollen die Grünzonen der Stadt als Naherholungsgebiete erhalten und Frauenfeld als Wohn- und Arbeitsort attraktiv bleiben. Eine Nutzungsvermischung wird angestrebt d. h., dass Wohnen und Arbeiten nicht mehr zwingend getrennt wird.
Die Stadt Frauenfeld gibt von den neuen 40,6 Hektaren Richtplangebieten 7,9 Hektaren an die Nachbargemeinden Gachnang und Felben-Wellhausen ab. Im Langdorf, südlich der Autobahn, wird die Stadt in Zukunft frei werdende Liegenschaften des Bundes übernehmen können. Hier ergeben sich konkrete Möglichkeiten zur Siedlungsentwicklung inklusive geplanter Bahnhaltestelle. Deshalb sind Auf- und Umzonungen im Langdorf vorgesehen. Eine Ortsplanungsrevision wird nötig werden.
Die Stadtkaserne, welche in Zukunft für eine zivile Nutzung zur Verfügung stehen wird, birgt weiteres Potenzial zur Innenverdichtung. Eine Jury wird Ende September die Arbeiten des aktuell laufen­den Wettbewerbs bewerten. Im November ist eine öffentliche Ausstellung dazu geplant. Anschliessend folgt ein Kreditantrag an den Gemeinderat. (fs)


Wie kann man sich Siedlungsdichte vorstellen?
Zum verdichteten Bauen nach Innen gehört auch die Siedlungsdichte. Doch wie muss man sich diese «Dichte» vorstellen? Die Dichte in Frauenfeld beträgt aktuell 77 Raumnutzer (RN) pro Hektare. Die Zahl der Raumnutzer bildet sich aus der Summe der Bevölkerung und der Arbeitsplätze, wobei Teilzeitarbeitsplätze zu sogenannten Vollzeitäquivalenten umgerechnet werden.
Im urbanen Raum von Frauenfeld sind es 82 RN/ha, in Bühl oder Gerlikon sind es deren 28 RN/ha. Diese Raumnutzerdichte soll bis ins Jahr 2040 auf 86 RN/ha im urbanen und 32 RN/ha im ländlichen Raum gesteigert werden. Als Vergleich: Die Überbauung Algisser III in Frauenfeld weist heute 88 RN/ha auf.
Gesamthaft werden in Frauenfeld aktuell 30284 Raumnutzer gezählt. Die Szenarien für die Bevölkerungs- und Arbeitsplatzentwicklung sehen eine Zunahme von 20 % bis ins Jahr 2030, plus 6000 RN vor. Für das Jahr 2040 wird eine Zunahme von 28 %, plus 8500 RN prognostiziert.