Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 19.10.2016

Die junge Enya Pipa sorgt für eine Premiere

Vor dem Heim-Publikum anzutreten ist gar nicht so einfach und sorgt oft für Nervosität. Nicht so bei Enya Pipa. Die erst 15-Jährige landete bei der Frauenfelder Box-Night ihren allerersten Sieg.

 

 

Die 6. Frauenfelder Box-Night im Festzelt auf der Grossen Allmend darf als Erfolg bezeichnet werden. Die zahlreichen Zuschauer sorgten für eine gute Stimmung und verschiedene Überbleibsel vom Oktoberfest erzeugten ein spezielles Ambiente. Und die Schweizer Staffel behielt gegen Italien mit 12:2 die Oberhand.
Von der angenehmen Ambiance anstecken liess sich ganz offensichtlich Enya Pipa. Die erst 15-jährige Steckbornerin trat zu ihrem 5. Kampf an und sorgte dabei für eine Premiere: Sie liess Laura Plüss (Rheintal-Au) keine Chance und gewann sicher. Natürlich sehr zur Freude von Haupttrainer Engjell Toma. Der 34-Jährige hat als Aktiver für den Boxclub Frauenfeld insgesamt 67 Kämpfe absolviert und er durfte sich 1999 und 2000 als Schweizer Meister im Weltergewicht feiern lassen.
Nun aber zurück zu Enya Pipa (Bild). Als Assistent von Toma wirkte an diesem Abend am Ring der Schweizer Titelträger von 1982 im Mittelgewicht, Ernst Koller. Der Frauenfelder schwärmt über das Talent vom Untersee: «Sie hat souverän triumphiert. Schon als Neunjährige kam sie zusammen mit ihrem Bruder zu uns. Dieser hat zwar aufgehört zu boxen, sie aber ist geblieben. Zum Glück. Wenn sie weiter konsequent trainiert, wird von ihr noch einiges zu hören sein.» Der 63-Jährige hält ein Müsterchen der jungen Frau bereit: «Sie hat bereits ein Buch geschrieben über ihre bisherige Laufbahn. Ich finde das genial.» Der Titel heisst: Solange du stehen kannst, wirst du kämpfen.
Sein Können nicht zeigen konnte das zweite Frauenfelder Eisen im Feuer, Fabian Kyburz, der wegen einer Beinverletzung passen musste.
Der Präsident von Swiss-Boxing, Andreas Anderegg (Bethelhausen), strahlte nach der Veranstaltung: «Ich war überrascht vom hohen Niveau. Praktisch alle Fights gingen knapp aus und die Ambiance war ausgezeichnet, ebenso die Organisation durch den BCF.» Gibt es nächstes Jahr eine Neuauflage? «Kann ich mir gut vorstellen.»
Wer nach dieser gelungenen Frauenfelder Box-Night ebenfalls Lust auf diesen Sport bekommen hat, der darf sich gerne zum Training einfinden. Dieses findet in der städtischen Turnhalle hinter dem Restaurant Pfeffer statt, am Montag und Donnerstag von 20.30 bis 22 Uhr und am Mittwoch von 19 bis 20.30 Uhr.
Der Rückkampf zwischen dem Swiss-Boxing-Team und Italien tags darauf in La Chaux-de-Fonds ging mit 6:4 wieder an die Einheimischen. Ruedi Stettler