Kunstverein mit Kulturpreisträger

«Ich möchte für diesen Rahmen einen Bogen über meine Arbeit ziehen». Christoph Rütimann kam bei der Vorstellung seiner Arbeiten am Montag an der Generalversammlung des Kunstvereins Frauenfeld mit ruhiger Stimme sofort zur Sache: Er, der designierte Träger des Thurgauer Kulturpreises 2016 – er wird diesen am Mittwoch, 26. Oktober im Rahmen einer öffentlichen Feier im Kunstmuseum Thurgau erhalten – erzählte während mehr als einer Stunde von den Anfängen seiner künstlerischen Tätigkeit bis in die aktuelle Periode, von Zeichnungen, von Installationen, von bemalten Glasscheiben und vom Sitzen auf dem Dach der Kunsthalle Bern.

 

 

Eingeladen worden war Rütimann von Hans Bissegger, dem Präsidenten des Kunstvereins, der den vielseitigen Multi­mediakünstler seit vielen Jahren kennt und einlud, nachdem die Nomination für den Kulturpreis bekannt geworden war.
Christoph Rütimann ist ein äusserst vielseitiger Künstler. Sein Schaffen reicht von Performances über Klang-, Text-, Foto- und Videoarbeiten bis zu klassischen Ausdrucksmitteln wie Zeichnung, Malerei und Skulptur. Bei aller Verschiedenartigkeit der verwendeten Materialien und Medien gibt es in seinem Werk durchgehende künstlerische Strategien: Wichtig ist etwa das Spiel mit den Linien, das seine Zeichnungen ebenso bestimmt wie die raumgreifenden Installationen oder jene Videoarbeiten, in denen die Kamera in rasanter Fahrt auf Treppengeländern, Schläuchen oder anderen Führungs­linien durch den Raum rast.
Der Bogen, den Rütimann in seiner Präsentation für den Kunstverein schlug, war denn auch entsprechend breit und seine Ausführungen lösten oft ein Schmunzeln bei den Zuhörern aus. «Manchmal spinne ich einen Faden der Verunsicherung», führte er aus – und das ist ihm bei diesem Publikum sicher einmal mehr bestens gelungen. (hjr)


Die öffentliche Preisverleihung des Thurgauer Kulturpreises 2016 an Christoph Rütimann findet wie folgt statt:
Mittwoch, 26. Oktober 2016, 20.00 Uhr im Kunstmuseum Thurgau, Kartause Ittingen
Laudator: Beat Wismer, General­direktor, Museum Kunstpalast, Düsseldorf
Preisübergabe: Regierungsrätin Monika Knill, Chefin des Departements für Erziehung und Kultur
Apéro im Anschluss an die Feier