Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 29.03.2017

«Wir sind sicher der klare Aussenseiter»

Die Frauenfelder 1.-Liga-Eishockey­aner greifen eher unerwartet nach einem zweiten Pokal. Denjenigen als Regionalmeister haben sie bereits, jetzt möchten sie gegen Brandis und Sion-Nendaz den Titel des Schweizer Amateur-Meisters erringen.

 

 

Dieses Kunststück schaffte Frauenfeld in der Saison 2008/09 schon einmal. Damaliger und jetziger Trainer: Emanuel Marbach. Auf den EHCF folgten dann Winterthur, Huttwil, Martigny, Düdingen, Dübendorf, Winterthur und vor einem Jahr Biasca. Jetzt kämpfen also die favorisierten Teams von Sion-Nendaz und Brandis gegen Frauenfeld. So sieht das zumindest Marbach: «Wir sind ganz klar der Aussenseiter.»
Das war allerdings schon so vor den Partien gegen den klaren Gruppen-Dominator Dübendorf und dann schickte man die Zürcher im Playoff-Final nach einer klaren Start-Niederlage mit einem 3:1 in der Best-of-5-Serie in die Ferien. Spricht Marbach von Brandis und Sion, dann merkt er an: «Unsere Gegner haben in der Qualifikation die übrigen Mannschaften um mindestens 20 Punkte distanziert. Dabei sind sie mit einem hohen Tempo äusserst dominant aufgetreten. Sie vereinigen hohe Qualität und sind sehr spielstark.» Und dann fügt er lachend an: «Beide wollen unbedingt Schweizer Meister werden. Und das mit einer erfahrenen, aber auch recht kostspieligen Equipe.»
Ganz anders sieht das bei Frauenfeld aus, wo nur sehr wenige Akteure das Gefühl kennen, um den Schweizer Meistertitel spielen zu dürfen. Der 49-jährige Marbach hat letzte Woche nur drei eher lockere Trainings-Einheiten absolvieren lassen: «Für diese schwierigen Partien ist es wichtig, nach einem ersten Höhepunkt mit dem Regional-Meistertitel, die Spannung wieder neu aufbauen zu können.»
Marbachs etwas ältere Trainer-Kollegen auf der Gegenseite heissen Andreas Beutler (54/Brandis) und Dany Gelinas (51/Sion). Beutler wurde als Verteidiger-Haudegen mit dem SC Bern dreimal Schweizer Meister. Er stand aber auch für Basel und Langnau auf dem Eis, bevor er 1998 seine Karriere beendete. Der Franco-Kanadier Gelinas wirkte schon als Coach bei Ajoie, Lausanne, Basel und war Ausbildungschef bei Fribourg.
Zum Auftakt dieser Final-Serie im «Brünnli» Hasle-Rüegsau erlitt Brandis gegen Sion-Nendaz eine hauchdünne 3:4-Niederlage und Marbach war als interessierter Beobachter mit dabei. Gestern Dienstagabend fand nach Redaktionsschluss bereits der Match beim ob des Auswärts-Erfolges sicher euphorisierten Sion gegen Frauenfeld statt. Morgen Donnerstag gastiert ab 20 Uhr Brandis beim EHCF.

Ruedi Stettler