Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 05.04.2017

Interview mit Therese Schläpfer, Gemeindepräsidentin von Hagenbuch

Welche Projekte haben im 2017 obere Prioritäten?

 

 

Der Fertigstellung der Renovation des Reservoirs «Mocken» sehen wir mit Freude entgegen. Ende Februar konnte der Betrieb des 80m3 grossen Reservoirs wiederaufgenommen werden. Das ist für unsere Gemeinde eine grosse Investition und es kann sein, dass ein finanzieller Mehraufwand entsteht. Vor 120 Jahren, als das Reservoir gebaut wurde, konnte der Beton noch nicht vibriert werden. Deshalb kamen nach der Sanierung undichte Stellen zum Vorschein. Diese Mängel sind nun behoben. Im Sommer beginnt die Dachsanierung des Schulhauses Fürstengarten. Gleichzeitig wird das Raumkonzept im oberen Stock angepasst Das Dach wird mit einer Photovoltaik Indach-Lösung ausgerüstet. Das ist nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern das sind wir auch unserem Energiestadt Label «schuldig». Im Weiteren freuen wir uns, speziell in den Aussenwachten, auf den Ausbau des Glasfasernetzes. Die Internetverbindung ist sehr schwach und entspricht nicht mehr den heutigen Anforderungen.

Sie haben in den letzten Jahren immer wieder die mangelnde Gemeinde­autonomie betont. Was braucht es weiter, um in der Gemeinde erfolgreich zu agieren?
Auf Gemeindeebene lässt sich dies nicht ändern. Dazu wäre der Kantonsrat zuständig. Nun ist es aber so, dass es kaum möglich ist, die bestehenden Gesetze zu ändern. Man kann sich höchstens dafür einsetzen, dass den Gemeinden nicht noch mehr Spielraum weggenommen wird.

Die hohen Sozialkosten wegen den Heimkosten der Kinder einer Flüchtlingsfamilie haben Ihre Gemeindekasse stark belastet. In den Medien wurde im letzten Jahr berichtet, dass die Familie weggezogen ist. Hat sich die Situation in Hagenbuch inzwischen etwas beruhigt? Mussten Sie den Steuerfuss trotz allem anheben wegen der hohen Sozialkosten?
Die Familie ist tatsächlich weggezogen. Allerdings ist noch nicht ganz klar, wer die Kosten der Heimplatzierungen nun definitiv übernehmen muss. Es existieren offenbar zwei unterschiedliche Paragraphen. Das Ganze ist noch in Abklärung. Der Steuerfuss wurde an der letzten Gemeindeversammlung beibehalten. Tatsächlich ist nun wieder etwas Ruhe in unser Dorf gekehrt. Das merkt nicht nur unsere Fürsorgesekretärin, sondern auch die Nachbarschaft und die Schule.

Welche Wünsche sind noch offen?
Ich wünsche mir weiterhin ein aktives Dorfleben mit den Vereinen, dem Gewerbe und der Schule im Dorf. Für die bevorstehenden Gemeindewahlen nächstes Jahr wünsche ich mir wie die letzten Jahre genügend Kandidatinnen und Kandidaten.

Herzlichen Dank für das Interview
(mo)