«Im Sandwich zwischen den Generationen»

Stadtrat direkt

Dass meine Frau Vera und ich im mittleren Alter sind, bekommen wir gegenwärtig stark zu spüren. Unsere Söhne Kaj und Jan stellen sich Fragen wie z.B. was sie werden wollen, wie intensiv sie weiterhin Sport treiben wollen, mit wem sie das Leben verbringen möchten.

 

 

Nicht immer sind wir Eltern gefragt, aber wir stehen immer auf Standby, bereit zum Gespräch oder zum Taxi­dienst für Gestrandete an entlegenen Orten mitten in der (Samstag-)Nacht.
Die vergangenen Wochen jedoch waren geprägt vom Abschiednehmen. Die Mutter von Vera verstarb anfangs Mai nach einigen Wochen Ringen mit dem Tod. Besuche, Auf’s und Ab’s, Verlegungen vom Pflegeheim ins Spital und zurück liessen uns unterschiedlichste Gefühlslagen durchleben. Und auch nach dem – in diesem Fall erlösenden – Tod blieb wenig Zeit für uns selber. Ich weiss, dies ist normal für die mittlere Generation, sie wird von der jüngeren wie der älteren stark in Anspruch genommen. Damit kann ich gut umgehen. Doch wie wird es sein, wenn wir dereinst nicht mehr so gebraucht werden? Ich warne Sie schon mal vor: Dann habe ich noch mehr Zeit für Frauenfeld!

Anders Stokholm, Stadtpräsident