Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 09.08.2017

Demonstration gegen Tierquälerei

In Frauenfeld demonstrierten vergangenen Samstag rund 300 Personen gegen Tierquälerei. Aber auch gegen das für sie unerklärbare Verhalten der Behörden.

 

 

Ihrer Wut, Empörung aber auch Rat­losigkeit im Fall des mutmasslichen Tierquälers Ulrich K. verschafften sich rund 300 friedliche Demonstranten währen gut zwei Stunden lautstark Gehör auf dem Bahnhofplatz in Frauenfeld.
Mit Parolen und Transparenten auf denen unter anderem Sprüche wie «Nein, nein, nein, Tierquälerei!» oder «Stoppt Ulrich K.!» geschrieben stand, wollten sie auf die schlimme Situation in Hefenhofen auf dem Hof von Ulrich K. aufmerksam machen. Auf Transparenten forderten sie eine «sofortige Beschlagnahmung und Rettung der Tiere». Die Vorwürfe an K. sind happig. Ihm werfen sie Missachtung elementarer Tierhaltungsgesetze und Tierquälerei vor. Aber auch die Rücktritte von Regierungsrat Walter Schönholzer und Kantonstierarzt Paul Witzig werden gefordert. Sie sollen es versäumt haben rechtzeitig einzugreifen. Dies ist wegen eines früheren Bundesgerichtsurteils nicht so einfach möglich, wie es die Demonstrierenden verlangen.
Edith Zellweger von der Aktiven Tierschutzgruppe Salez fordert im Interview: «Dieser Politfilz muss weg.» Sie findet auch, dass die ganze Schweiz deswegen auf die Strasse gehen müsste.
«Ich verfolge die Aktivitäten von K. seit rund zehn Jahren», sagt Simone Steger, weshalb sie an der heutigen Kundgebung teilnimmt. Erika Beyeler findet, dass K. gestoppt werden muss. «Bevor es Nachahmer gibt».
Die besonnene Art und Weise wie die Polizei vorging, erhielt positive Rückmeldungen diverser Personen. Sie gab Auskünfte auf allgemeine Fragen und Anliegen interessierter Bürger. Andreas Taverner



Alle Tiere auf dem Hof von Pferdehändler K. werden evakuiert

dehändlers K. in Hefenhofen wird unverzüglich aufgelöst. Das hat die Task Force unter dem Vorsitz von Regierungsrat Walter Schönholzer beschlossen. Alle Tiere werden an einem geeigneten Ort untergebracht. Konsequenterweise hat das Veterinäramt ein sofortiges Tierhalteverbot ausgesprochen.
Aufgrund der Vorkommnisse der letzten Monate auf dem Hof von Pferdehändler K. in Hefenhofen, die mit Bildern ausführlich dokumentiert sind, werden die Tiere per sofort vom Hof geholt. Dabei stützen sich die zuständigen Behörden auf das Tierschutzgesetz, gemäss dem sie unverzüglich einschreiten, wenn festgestellt wird, dass Tiere vernachlässigt oder unter völlig ungeeigneten Bedingungen gehalten werden. Um die mit der Evakuierung betrauten Personen nicht zu gefährden, ist Pferdehändler K. heute Nachmittag von der Polizei von seinem Hof geholt und in Gewahrsam genommen worden. In der Folge konnte ihm auch die notwendige amtliche Verfügung des Veterinäramts bezüglich vorsorgliche Beschlagnahmung der Tiere ausgehändigt werden. Diese Polizeiaktion war minutiös geplant und verlief reibungslos. Die Polizei wird den Hof während der gesamten Evakuierung der Tiere absperren und sichern.
Ab morgen Dienstag werden die Pferde ins Kompetenzzentrum Veterinärdienst und Armeetiere nach Schönbühl im Kanton Bern gebracht. Während dieser Unterbringung wird die angemessene Pflege und tierärztliche Betreuung sichergestellt und anschliessend über den weiteren Verbleib der Pferde entschieden. Alle übrigen Tiere wie Kühe, Rinder, Schafe, Schweine und weitere werden unter Beizug von Tierhändlern vom Hof in Hefenhofen evakuiert. (I.D.)

 

 

Demonstration gegen Tierquälerei

 

 

Demonstration gegen Tierquälerei