Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 06.09.2017

35 Thurgauer holen 55 000 Franken ab

Im Kongresszentrum Thurgauerhof in Weinfelden konnten 35 Thurgauer Sportler einen Unterstützungs-Beitrag in Empfang nehmen.

 

 

An internationalen Grossanlässen gehören seit längerem Thurgauer fast zu den Stammgästen. Siebenmal Gold, viermal Silber und zwölfmal Bronze lautete das Verdikt an Europa- oder Weltmeisterschaften. Wahrlich eine imposante Bilanz. Sportamtschef Peter Bär durfte zur bereits zweiten Ehrung in diesem Jahr einladen. Der Saal war so voll wie nie. Ja, es mussten für die zahlreichen Gäste sogar Tische und Stühle hereingetragen werden. Die teils noch sehr jungen Stars liessen sich diesen Abend in Weinfelden nicht entgehen, denn schliesslich wurde jedem noch ein Kuvert mit dem Sportfonds-Beitrag als Inhalt übergeben. «Die Beträge sind nicht so riesig, dass ihr Angst haben müsst, überfallen zu werden. Einigen haben wir das Geld aber lieber Online überwiesen», hält Bär fest. Auf Nachfrage nennt er auch den an diesem Abend verteilten Gesamtbetrag, es sind immerhin satte 55 000 Franken.
Peter Bär teilte die Anwesenden in drei Gruppen auf und führte je mit einem Sportler ein ausführliches Interview. Den Auftakt machte BMX-Fahrer Cédric Butti. Der Herdener durfte als Schweizer Meister, Europa- und Weltmeister nicht ohne Stolz vermelden: «Das Triple hat in der Schweiz bisher keiner geschafft.» Als Fünfjähriger hat er mit einem Mini-Velo im eigenen Garten erste Versuche unternommen. Mittlerweile gehört der 18-Jährige zur absoluten Spitze. Dazu ist sechsmaliges Training pro Woche nötig, auch auf der neuen Bahn in Weinfelden. Wie sieht es mit Verletzungen aus? «Das Schlüsselbein hat sicher jeder BMX-Fahrer mindestens einmal gebrochen.»
Butti verriet auch etwas über seine Taktik: «Den wichtigsten Gegner lasse ich meist etwas vorausfahren und schaue dann genau, welche schnellste Route er wählt. Dann warte ich ab, bis ich ihn am Schluss überholen kann. Es gibt wohl einige, die mich jetzt hassen.» Logisch, dass er mit dieser Aussage die Lacher auf seiner Seite hatte.
Yasmin Giger von Amriswil-Athletics ist das grosse Leichtathletik-Talent hierzulande. Die noch nicht 18-jährige Romanshornerin war als U23-Europameisterin über 400 Meter Hürden bereits an der Elite-WM in London: «Es war schon ein ganz spezielles Gefühl, als neben mir auf der Bahn die Olympiasiegerin und die Europameisterin an den Start gingen. Ich habe den Auftritt sehr genossen und lief meine drittbeste Zeit überhaupt.»
Severin Wirth aus Weinfelden absolviert eine besondere Sportart: Crossminton. «Das ist eine Mischung aus Tennis, Badminton und Squash. Meist reise ich mit drei Schlägern an, obwohl die Saiten beim Spielen nicht oft reissen. Aber manchmal rege ich mich über meine Leistung so auf, dass ab und zu schon ein Schläger kaputt geht,» sagt der 22-Jährige. Er war 2013 zusammen mit Yvo Junker zum Thurgauer Sportler des Jahres gewählt worden. Damals noch im Speed-Badminton.
Weil er seit Jahren das Aushängeschild in der Rollstuhl-Leichtathletik ist, fehlt Marcel Hug eigentlich nie an dieser Ehrung. Diesmal musste der Pfyner (er wurde von seinen Eltern vertreten) wegen eines Foto-Shootings absagen. Pit Wibawa und seine Schwester Tiara vom Teen Dance Club Frauenfeld haben schon beachtliche Resultate gefeiert. Momentan ist ein Training schwierig, weil Pit in der Rekrutenschule steckt. Zudem merkte der 22-Jährige lachend an: «Wegen mir muss die erst 16-jährige Tiara bei den Erwachsenen starten.»
Goldig und gross angeschrieben ist der Opel der äusserst erfolgreichen jungen Stabhochspringerin Angelica Moser (Turnfabrik Frauenfeld/Andelfingen). Shelly Schenk aus Wigoltingen hat erst vor kurzem auf Berglauf umgestellt und wurde bereits Schweizer Meisterin.
Zu den Geehrten aus unserem Einzugsgebiet gehören: Andrina Hodel und Mathieu Jacquet vom LC Frauenfeld, Sina Lukas/Lukas Wenk (Rock Academy Frauenfeld), sowie die Faustballer Mathis Barth, Nicolas und Joel Fehr, Christoph Mächler, Leon und Jakob Heitz, Pascal Kupper, Rico Strassmann (alle Elgg-Ettenhausen) sowie Marco Eymann und Ueli Rebsamen (beide Wigoltingen). 

Ruedi Stettler