Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 27.09.2017

HCT hat sich viel vorgenommen, aber ...

Der Verwaltungsrat setzt den HC Thurgau recht unter Druck, denn seine Forderung an das NLB-Eishockey-Team lautet: 6. Platz. Der Auftakt ist allerdings missglückt.

 

 

Eines vorneweg zur Beruhigung, einen Absteiger aus der NLB gibt es auch nach dieser Saison nicht. Allerdings kann die Meisterschaft lediglich mit elf Teams ausgetragen werden, da Martigny den Konkurs einreichen musste. Die Qualifikation umfasst trotzdem 46 Runden und die ersten acht Mannschaften erreichen die Playoffs. Und dabei soll der HCT sein. Möglichst nicht als Achter wie zuletzt, sondern etwas weiter vorne.
Trainer Stephan Mair kann die Forderung des VR nicht erschüttern: «Natürlich ist das ein sehr hohes Ziel, aber wir haben ein breiteres Kader als zuletzt. Zudem haben wir mit Janick Schwendener von Anfang an einen Keeper, der für einige Punkte gut ist. Eine Bereicherung sind auch die jungen kanadischen Stürmer Cam Braes und Jaedon Descheneau, welche erstmals in Europa tätig sind.» Für Mair ist zudem klar, er will auf alle vier Linien setzen.
Guter Dinge ist ebenfalls der bereits in seine dritte Saison steigende Captain Patrick Parati: «Das breitere Kader wirkt sich auf unsere Spielweise aus. Als positiv werte ich zudem die Konstanz im Umfeld, was sich in guten Resultaten zeigen müsste. Ich bin zuversichtlich, dass wir einen Schritt vorwärts machen können.» Auch Hoffnungsträger Schwendener verströmt Optimismus: «Ich spüre das volle Vertrauen des Trainers und habe beim HCT wieder Freude am Hockey gefunden. Auch denke ich, dass die Fans an diesem Club ihren Spass haben werden.»
Nach den erwarteten Niederlagen gegen Rapperswil (0:3) und im Schweizer Cup gegen Kloten (2:6) wurde dem HCT aber in Winterthur der Spass gründlich verdorben. Der hoch überlegene Gast führte bis in die 39. Minute mit 5:0. Das Schussverhältnis lautete nach 40 Minuten 29:9 für die Thurgauer. Dann kam der totale Zusammenbruch und man verlor in der Verlängerung 5:6. Dabei hatte Trainer Mair vor dem Match
klar gesagt: «Diesen Gegner müssen wir einfach schlagen.» Was nun? HCT-Geschäftsführer Patrik Bloch (Bild) kann immer noch nur den Kopf schütteln: «Eigentlich ist so etwas unbegreiflich.»
Mit dem neuen Fernsehsender MySports soll die NLB einer breiteren Öffentlichkeit präsentiert werden. Heute Mittwoch, 27. September, wird der Match HCT gegen Visp live aus Weinfelden ausgestrahlt. Darüber freut sich Bloch: «Wir wollen eine attraktive Liga und ein eigenständiges Produkt sein.» Er ist als einziger NLB-Vertreter ins einflussreiche neunköpfige Schweizer Leistungs-Gremium aufgenommen worden. 

Ruedi Stettler