Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 04.10.2017

«Ganz der Papa»

Anders Stokholm – Stadtpräsident

In den vergangenen Wochen stand unser älterer Sohn Kaj in einer Bank in Frauenfeld ausbildungshalber an der Kasse. Unübersehbar. Er hat den Doppelmeter immerhin geschafft. Manch einer habe ihn angesprochen, weil sie mich kannten.

 

 

Jemand sagte es mir selber und meinte: „Ganz der Papa.“ Stimmt zwar nicht wirklich, von Mama hat er auch einiges abgekriegt (genauer: 50 Prozent), aber etwas stolz macht das den Vater ja schon.

Oder sollte es Kaj oder mich nachdenklich machen? Mich hat es auf jeden Fall nachdenklich gemacht, als ich ein Foto von mir als Märchenerzähler in der Zeitung fand. Da schoss es mir nämlich durch den Kopf: Ganz der Papa. Ich erkannte im Bild sofort meinen eigenen Vater wieder, wie er früher sass, wenn er unseren Kindern Geschichten erzählte. Aber da war er schon pensioniert. Das geht bei mir noch eine Weile. Offenbar sehe ich aber schon älter aus. Ganz der Papa – das kann nachdenklich machen. Letztlich aber hat auch das mich stolz gemacht, denn mein Vater war und ist ein Mensch, den ich bewundere.