Frauenfelder Woche

· 14.10.2017

Einbruch ausbügeln

Chnuri

Ferienzeit ist Einbruchzeit. Deshalb ist es klug, Sicherheitsvorkehrungen zu treffen, die Einbrecher abschrecken. Aber eigentlich ist Vertreiben die falsche Methode. Einfangen wäre doch viel nachhaltiger. Das heisst konkret, anstatt mein Haus zu einer Festung umzubauen, sollte ein Einbrecher leicht hinein, aber nicht mehr heraus können.

 

 

Der Herr Prof. Dr. Eichenberger hat diesen Gedanken formuliert. Recht hat er. Aber wie man das genau machen soll mit dem Einfangen, da beginnen die Schwierigkeiten. Ich meine, man kann ja nicht einfach eine sehr grosse Mausefalle aufstellen und dann «Schnapp!» und aus die Maus. Das geht ja so nicht, wir sind ja nicht mehr im Mittelalter. Also etwas humaner muss das schon gemacht werden.

Ich würde vorschlagen, der Einbrecher sollte vielleicht durch eine Bodenklappe direkt in einem Sicherheitsraum landen, wo er dann halt ausharren müsste, bis der Hausbesitzer heimkommt und die Polizei ruft.

Bei mir könnte es ein Weilchen dauern, bis ich von der Arbeit heimkomme. Darum denke ich mir, dass eine kleine Beschäftigung nichts schaden könnte. Und so ein Einbrecher darf sich ja ruhig mal nützlich machen, finde ich.

In meinem Sicherheitsraum läge also schon mal die Bügelwäsche, samt Bügelbrett und Anleitung bereit. Und wenn dann bei meiner Heimkehr alle Wäsche schön ordentlich gebügelt wäre, gäbe das vielleicht einen wohlwollenden Vermerk im Polizeiprotokoll. Und wenn ich heimkomme und noch nicht alle Wäsche gebügelt wäre, könnte ich ja noch ein Weilchen spazieren gehen oder so, bis der Einbrecher damit fertig ist.

Da fällt mit noch ein, das Ganze wäre ja auch für den Einbrecher eine tolle Sache, denn wenn er bis anhin gedacht hat «Ich kann ja nichts anderes als einbrechen, mir bleibt ja keine andere Wahl» dann hätte der jetzt doch echt eine Alternative... Er kann ja jetzt prima bügeln.

Nela Zurbuchen