Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 06.12.2017

Gratulation!

Wir gratulieren dem Stadrat zur sympatischen Idee, erstmals einen Förderpreis zu vergeben. Und wir gratulieren der jungen Illustratorin Rina Jost, dass sie ihn kriegt. Und wir gratulieren dem Cevi zum wohlverdienten Anerkennungspreis. Grund sich zu ärgern gibt es ja sonst genug und deshalb sollte man jede Gelegenheit nutzen, um sich zu freuen. An der Feier zur Preisverleihung konnte man das so richtig schön.

 

 

Der Cevi Frauenfeld wurde am Freitag im voll besetzten grossen Bürgersaal mit dem Anerkennungspreis der Stadt Frauenfeld ausgezeichnet. Rina Jost bekam den zum ersten Mal verliehenen Förderpreis zugesprochen. Die Jugendmusik Frauenfeld unter der Leitung von Kevin Felix umrahmte den Anlass musikalisch.
Der Förderpreis soll die bisher geleistete Arbeit von Rina Jost würdigen, aber die junge Künstlerin auch ermutigen, weiterzumachen und auf ihr Talent zu vertrauen, sagte Stadtpräsident Anders Stokholm. Und mit dem Anerkennungspreis drücke der Stadtrat seinen Dank aus für das grosse Engagement, das der Cevi Frauenfeld zu Gunsten der Jugend leiste.

Mit Kopf, Herz und Hand
Sie sei total sprachlos und überrascht gewesen, als sie von dem Preis erfahren habe, sagte Cevi-Präsidentin Elisabeth Rickenbach. «Das sind nicht nur wir vom Vorstand, die den Preis erhalten haben, sondern alle, die bei Cevi mitmachen.» Mit dem Preisgeld von 10 000 Franken soll etwas Nachhaltiges entstehen. Cevi wolle den Menschen ganzheitlich ansprechen: mit Kopf, Herz und Hand; mit Geist, Seele und Körper, sagte Heinz Wilhelm in seiner Laudatio. Eines sei seit der Gründung des Cevi Frauenfeld 1924 bis heute gleich geblieben: Der Cevi lebe vom freiwilligen Engagement der Mitglieder.

Reise nach China
Vor vier Jahren fasste Rina Jost den Mut, sich als Illustratorin selbständig zu machen. Zum Förderpreis meinte die 30-Jährige, sie sei überrascht gewesen und fühle sich geehrt. Aber auch der Zustupf von 5000 Franken komme nicht ungelegen. «Ich habe zwar ein paar feste Kunden, aber als Selbständige hat man immer ein bisschen Existenzangst.»
Ihre Arbeit würdigte Mathias Tanner. Seine Ausführungen wurden vom Publikum mit Lachern begleitet, denn auf der Leinwand erschienen kommentierend dazu witzige Skizzen der Künstlerin.
Ihr neustes Werk sei vor wenigen Wochen erschienen. Ein Buch, in dem Rina Jost die geistreichen Worte von Felix Kottonau mit gehaltvollen Illustrationen bereichert habe, sagte Mathias Tanner. «Wer allein dieses Buch kennt, spürt schon, dass hier eine vielversprechende Gestalterin am Werk war.» Doch ihr grosser Wurf heisst: «Der Hase auf dem Rücken eines Elefanten». Entstanden ist dieses Buch auf einer Asienreise, zu der sie sich vor vier Jahren alleine aufmachte. Über Russland und die Mongolei gelangte sie nach China und kehrte schliesslich mit vollen Skizzenbüchern nach Frauenfeld zurück. Das Buch erschien im vergangenen Jahr beim renommierten Buchverlag «Edition Moderne».

Hugo Berger


Das Buch «Und ... Randbemerkungen zu Alltäglichem» mit Illustrationen von Rina Jost und Texten von Felix Kottonau ist erhältlich bei Genius Media AG, Zürcherstrasse 180, Frauenfeld.