Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 20.12.2017

EVP-Gemeinderat Wälchli erklärt Rücktritt

Demission im Gemeinderat Frauenfeld:

Anlässlich der Budgetsitzung des Gemeinderates Frauenfeld vom 13. Dezember gab Gemeinderatspräsidentin Susanna Dreyer den Rücktritt des EVP-Gemeinderates Christian Wälchli per 31. Januar 2018 bekannt.

 

 

Wälchli begann am 1. Juli 2012 seine Arbeit im Rat und trat die Nachfolge von Heinz Pfändler an. Er war Mitglied der Kommission Frauenfeld 2030, Mitglied der Redaktionskommission des Gemeinderates und Mitglied im Gemeinderats­büro. Sieben Jahre lang präsidierte er zudem den Quartierverein Vorstadt. Im Januar 2017 übergab er dieses Amt an seinen Nachfolger Hanspeter Kanz. Ab dem 1. April 2013 übernahm Wälchli das Präsidium der neu gegründeten IG Frauenfelder Innenstadt, kurz IG FIT, die aus der Dachorganisation Innenstadt hervorging. Dieses Amt übte er vier Jahre lang aus, bis er es 2017 an Elisabeth Steiner übergab. Aus gesundheitlichen Gründen war es Wälchli verwehrt, 2017 das Gemeinderatspräsidium wie vorgesehen zu übernehmen. Susanna Dreyer sprach in ihrer Verabschiedungsrede von einem Macher, einem guten Ratskollegen und würdigte Wälchlis unermüdliches Engagement für die Stadt Frauenfeld.

Franziska Schütz

Herr Wälchli, am vergangenen Mittwoch nahmen Sie zum letzten Mal an einer Gemeinderatssitzung teil. Sie blicken auf fünfeinhalb Jahre im Rat zurück. Welches waren Ihre persönlichen Meilensteine als EVP-Gemeinderat?
Ich habe es mehr mit den kleinen Steinen. Diese ergeben als Ganzes zusammengefügt einen sicheren und nachhaltigen Weg. Meine Zeit im Gemeinderat von Frauenfeld empfand ich als bereichernd und lehrreich. Obwohl die Diskussionen ab und zu auch heftig geführt wurden, empfand ich diese grossmehrheitlich fair und sachlich. Ich wünsche dem Rat für die Zukunft Weisheit, Mut und Weitsicht.

Ausgerechnet in Ihrer letzten Sitzung schickten bürgerliche Gemeinderätinnen und Gemeinderäte der SVP, FDP und CVP den vom Stadtrat beantragten Planungskredit für das Vorantreiben einer Begegnungszone in der Freie-Strasse bachab. Frustriert Sie dieser Entscheid?
Nein, gar nicht. Natürlich war ich etwas enttäuscht, aber ich sehe den Entscheid als eine Art Marschhalt. Im Grunde sind ja auch die bürgerlichen Gemeinderäte nicht grundsätzlich gegen eine Begegnungszone in der Freie-Strasse. Aber die Angst um die Verringerung der Parkplätze rückte in den Vordergrund der Diskussion. Da half auch das vorrangig in der Presse publizierte klare Statement der IG FIT nichts mehr. Meiner Meinung nach gilt es jetzt weiter am Ball zu bleiben und Möglichkeiten zu finden, um der definitiven Begegnungszone Freie-Strasse zu einem späteren Zeitpunkt zum Erfolg zu verhelfen. Für alle Seiten akzeptierbar. Mit Blick auf die erfolgreiche Begegnungszone Zürcherstrasse sehe ich positiv in die Zukunft.

Weniger politisches Engagement lässt Ihnen mehr Zeit und Raum für…?
...meinen Beruf, meine Familie und mich persönlich. Gott sei Dank bin ich nach meiner Krankheit wieder ganz gesund. Doch diese Zeit hat mich auch gelehrt, mein Leben gelassener zu gestalten und klare Prioritäten zu setzen. Geblieben ist meine tiefe Verbundenheit zu Frauenfeld. Und so werde ich mich auch weiterhin ohne das Mandat als Gemeinderat für unsere Stadt und deren Bewohner einsetzen.

Vielen Dank für dieses Gespräch.