Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 23.12.2017

Die Stadt vorwärts bringen

Rück- und Ausblick zum Jahreswechsel mit Anders Stokholm

Die Zeit vergeht wie im Flug – unser Stadtpräsident Anders Stokholm ist nun bereits zweieinhalb Jahre im Amt. Zeit, Rückschau zu halten.

 

 

Was freute ihn und lief gut und was knorzte oder ärgerte? (politisch und persönlich)
Ich darf vielen ein Kränzchen winden: den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadt, der Werkbetriebe und des Alterszentrums Park für ihren täglichen Einsatz zugunsten der Stadt, meinen Kolleginnen und Kollegen im Stadtrat für die gute Zusammenarbeit, dem Gemeinderat für die Bewilligung der dafür notwendigen Mittel und der Bevölkerung für das geschenkte Vertrauen. Dieses Zusammenspiel zwischen Bevölkerung, Gemeinderat, Stadtverwaltung und Stadtrat braucht es, damit wir Lösungen für die täglichen Herausforderungen und grossen Projekte finden. Beim Wärmering ist uns dies gelungen, nicht zuletzt auch deshalb, weil wir offen zu Fehlern stehen können.
Natürlich ist es dann ärgerlich, wenn das Zusammenspiel einmal nicht funktioniert. Die um die Freie-Strasse entbrannte Diskussion um Parkplätze gehört für mich in diese Kategorie. Hier wird es nun wichtig sein, deutlich seitens der Gewerbetreibenden der Innenstadt und seitens der Kundinnen und Kunden zu hören, was sie wollen. Widersprüchliche oder undeutliche Signale helfen nicht weiter, Stadt- und Gemeinderat brauchen Klarheit, um die richtigen Entscheide fällen zu können. Letztlich sollten wir die Stadt vorwärts bringen und nicht aus eigenen Interessen oder eigener Profilierung heraus Entwicklungen verunmöglichen.

Was wird 2018 an erster Stelle stehen?
Da gibt es natürlich eine grosse Auswahl, von Veranstaltungen wie das Out in the Green Garden, über die Fortsetzung angefangener Projekte wie die Innenstadtentwicklung bis hin zu Ideen, die von der Frauenfelder Woche lanciert wurden wie die Parkplatz-Rochade. Doch gefragt ist, was an erster Stelle stehen wird. Die Antwort tönt einfach: «Finanzierung der Infrastrukturprojekte». Doch dies beinhaltet ganz grundsätzliche Fragestellungen: Welche Infrastrukturen brauchen wir, welche wollen wir und wie finanzieren wir diese? Beispiele gibt es zuhauf: Stadtentlastung, Hallenbad, Stadthalle, Kaserne, S-Bahnhaltestelle Langdorf.
Um die Antwort geben zu können, werden wir drei Schwerpunkte legen: Es braucht eine Liegenschaftenstrategie. Es braucht Massnahmen zur Erreichung und Erhaltung einer ausgeglichenen Stadtrechnung angesichts der Infrastruk­turherausforderungen. Und es braucht eine öffentliche Diskussion zu Themen wie die Stadtentlastung und die Stärkung der Innenstadt.
Damit wir diese Herausforderungen gemeinsam meistern, ist es entscheidend, dass wir uns in einer gemeinsamen Haltung finden. Sie muss entwicklungsfreundlicher werden. Es bringt uns keinen Schritt vorwärts, über globale, nationale oder regionale Veränderungen zu lamentieren und sie als Beobachter kritisch zu kommentieren. Wir müssen uns diesen stellen und sie gestalten wollen. Ich akzeptiere die Entscheide zu AFIP (Agro Farm Innovation Park) und zur Freie-Strasse, aber ich finde sie nicht förderlich. Eine lebensfreundliche Gesellschaft und eine florierende Wirtschaft brauchen ein Umfeld, das bereit ist, sich mit zu entwickeln.

Was sind Ihre persönlichen Vorsätze fürs 2018?
Das hinter mir liegende Jahr war ein Jahr der Abschiede. An Ostern trugen wir unsere Schwiegermutter zu Grabe, in der Adventszeit sowohl Mutter als auch Vater. Die Dankbarkeit über alles, was sie uns mit auf unseren Lebensweg gegeben haben, haben mir gezeigt, wie wichtig es ist, seine Beziehungen sowohl in der Familie als auch mit Bekannten zu pflegen. Dies wird bei mir 2018 zuvorderst stehen.
Daneben habe ich aber auch mit der Tour de Suisse ein grosses Projekt, das ich in meiner Freizeit aktiv vorantreibe. Zusammen mit dem OK möchten wir in Frauenfeld zum Start der diesjährigen Tour de Suisse ein grosses Velo-Fest feiern. Hierzu braucht es vor allem im finanziellen Bereich noch grosse Anstrengungen – wir freuen uns auf die Unterstützung aus allen Bevölkerungsschichten!
Und natürlich darf die Fitness auch nicht zu kurz kommen, schliesslich sagten ja schon die Römer «mens sana in corpore sano» – ein gesunder Geist in einem gesunden Körper. Wenn es die Gelenke und die Muskulatur zulassen, steht als krönender Abschluss im November wieder der Frauenfelder an.

Wir danken für diese spannenden Ausführungen und wünschen Ihnen und unserer Stadt weiterhin viel Erfolg.

Samuel Zurbuchen