Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 17.01.2018

Bechtelisversammlung der Bürgergemeinde

Die Bürgergemeinde Frauenfeld ist als Liegenschaften- und Waldeigentümerin eine bedeutende Institution. Am Montag lud sie zur traditionellen Bechtelisversammlung im grossen Bürgersaal des Rathauses. Der Präsident der Bürgergemeinde, Titus Moser, empfing 175 Bürgerinnen und Bürger, um über die aktuellen Geschäfte zu informieren und abzustimmen.

 

 

Forst & Liegenschaften
Der Präsident der Forstkommission, Bruno Diethelm, berichtete zunächst über den Zustand der 364 Hektare Wald, die im Besitz der Bürgergemeinde sind. Die Verbreitung der Borkenkäfer und milde, trockene Temperaturen machten der Vegetation zu schaffen – dazu noch der späte Wintereinfall: Am Wochenende vom 21./22. April wurden -5 Grad gemessen. Das alles setzte der Natur zu.
Beim Thema Liegenschaften kam die Erweiterung und Renovation des Alters- und Pflegeheims Stadtgarten zur Sprache. Die Bauarbeiten seien erfolgreich und wie budgetiert abgeschlossen worden, schloss Titus Moser erfreut. Nachdem die Kapazität mit dem Erweiterungsbau erhöht wurde, hätten 2017 allerdings viele Todesfälle für eine dezimierte Besetzung gesorgt. Zum jetzigen Zeitpunkt sei das Heim zum Glück wieder voll ausgelastet und die Anstrengungen des Umbaus machten sich bezahlt.

Umstrittener Landverkauf
Anlass für Diskussionen gab der gepla­nt­e Verkauf einer Parzelle: 112 000 m2
Thurvorland sollen in den Besitz des Kantons übergehen. Zum Schutz der Auengebiete sieht der Kanton dort Aufwertungsmassnahmen vor, die der Bürgergemeinde eine künftige Bewirtschaftung und Verpachtung erschweren. Die bodenpolitischen Grundsätze der Bürgergemeinde legen jedoch fest, dass Land nach Möglichkeit getauscht, aber nicht verkauft werden soll. Der Antrag eines Bürgers, der deshalb Nachverhandlungen mit dem Kanton forderte, wurde schliesslich mit 128 Stimmen abgelehnt und der Verkauf genehmigt.
Damit war der Bürgersaal freigegeben für das bunte Bechtelis-Treiben, das folgen sollte – die Instrumente der Gino Boys standen schon bereit.
Miriam Waldvogel