Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 07.03.2018

Interview mit Ulrich Marti, Gemeindepräsident von Herdern

Welche Projekte sind derzeit in Herdern aktuell?

 

 

Nach dem sehr intensiven letzten Jahr, in welchem wir schon wieder unvorhergesehene Bauprojekte stemmen mussten, sollte es nun ruhiger werden. Wir wollen uns bewusst eine Verschnauf­pause gönnen, um im 2019 die Gross­projekte Berghofstrasse, für welches bereits der Baukredit gesprochen wurde, sowie für die Sanierung der Kreuzungssituation in Lanzenneunforn, ein Projekt des Tiefbauamtes des Kantons, gerüstet zu sein. In den Technischen Werken treiben wir die Digitalisierung unseres Netzes grossflächig weiter voran. In Bezug auf unsere Rechtsgrundlagen wollen wir unsere Gemeindeordnung grundlegend überarbeiten und den Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern vorlegen. In diesem Jahr werden wir zudem erstmals unsere Rechnung nach dem neuen Rechnungslegungsmodell abschliessen und sehen, ob wir mit unseren Erwartungen richtig lagen.

Die politische Gemeinde Herdern feiert ihr 20-jähriges Bestehen mit der Bevölkerung. Weshalb braucht es ein grosses Fest?
Solche Wegmarken auf dem Lebensweg einer Politischen Gemeinde bieten die Möglichkeit, Rückschau zu halten. Trotz Meinungsverschiedenheiten, welche einem steten politischen Dialog und der demokratischen Meinungsfindung inhärent sind, ist es hilfreich, sich auf die Erfolge zu fokussieren und herauszustreichen, was man gemeinsam erreicht hat. Das Trennende wird automatisch genannt, die verbindenden Elemente sind schwieriger zu fokussieren und kommen immer etwas zu kurz. Deshalb werden wir am 3. Juni im Rahmen unseres Jubiläumsanlasses unser wunderschönes Gemeindegebiet erwandern. Dabei lernen wir an Streckenposten unsere Organisationen kennen und erfahren Wissenswertes über deren Tätigkeiten. Im Schloss Herdern werden wir den Festakt mit Jubiläumsansprache, kultureller Umrahmung und kulinarischem Genuss abhalten, wo der Raum geöffnet werden soll für das gemütliche und persönliche Miteinander.

In welche Richtung zielt die weitere Entwicklung der Gemeinde?
Die Zielsetzung bleibt, dass wir unser Baugebiet nach und nach überbauen und mit Leben ausfüllen möchten. Unser Wachstumspotenzial ist noch nicht vollständig ausgeschöpft. Ein Meilenstein diesbezüglich ist sicher, dass das Angebot verschiedener Wohnformen vor Ort ausgeprägter vorhanden ist und jeder Generation etwas bieten kann. Im Weiteren ist im Bereich der Infrastruktur hoffentlich bald einmal das Gröbste erledigt, so dass wir uns vermehrt auf den ordentlichen Unterhalt ohne grössere Bau- und Sanierungsprojekte konzentrieren können. Die räumliche Entwicklung der Gemeindeverwaltung sowie der Gemeinde zugehöriger Organisationen bleibt weiter im Fokus, hängt aber massgeblich von externen Einflüssen ab.

Im letzten Jahr feierte Herdern die Spitzenleistungen von mehreren Persönlichkeiten in Beruf und Sport. Steigt die weitere Erwartungshaltung?
Die Politische Gemeinde freut sich über alle Erfolge, welche ihre Einwohner feiern dürfen und zusätzlich unsere Gemeinde nach aussen hin bestens repräsentieren und den Bekanntheitsgrad erhöhen. Wir glauben, dass der Erfolgs- und Erwartungsdruck genug hoch ist und die Gemeinde in dieser Hinsicht keine Anspruchshaltung entwickeln soll und darf.

Welche Wünsche sind noch offen?
Wir wünschen uns für den Jubiläumsanlass ganz viele interessierte Einwohnerinnen und Einwohner und von Petrus, dass er uns sein bestes Wetter dazu zur Verfügung stellt.

Herzlichen Dank für das Interview.

Manuela Olgiati