Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 28.03.2018

Von Garten zu Garten

Anlässlich des 20-jährigen Jubi­läums der politischen Gemeinde Pfyn-Dettighofen legte die ortsansässige Kunsthandwerkerin Regula Raas Ende März einen künstleri­schen Parcours an.

 

 

Die Idee war, in verschiedenen Gärten der beiden Dörfer 20 Mosaikpflanzentiere zum 20-jährigen Geburtstag der politischen Gemeinde Pfyn-Dettighofen aufzustellen und einen Parcours zu errichten, welcher die beiden Ortschaften künstlerisch verbindet. Der Gemeinderat und die Gemeindepräsidentin Jacqueline Müller boten Hand zum Vorschlag und sagten bereits Mitte letzten Jahres ihre Unterstützung zu. Dann rief Regula Raas die Dorfbevölkerung zum Mitmachen auf, und es meldeten sich wider Erwarten viele Personen mit Gärten, die Freude am Projekt bekundeten und Hand boten. Es eigneten sich nicht alle Gärten gleich gut, waren genügend einsichtig oder geschützt. Auch waren einige Tiere in Gruppen «unterwegs» und so fanden sich schluss­endlich 14 geeignete Orte mit 20 Tieren.

Herausforderung
Die Herausforderung war, möglichst bereits bestehende Pflanzen der jeweiligen Gärten ins Projekt einzubeziehen, sodass nicht allzu viele neue Sträucher gesetzt und Ende Jahr wieder ausgegraben werden müssten. Ganz umgehen konnte man dies jedoch nicht und so erhielten die mosaikenen Mausköpfe eine frisch gepflanzte Buchskugel als Bauch oder die Igel ein neu gesetztes Gräserstachelkleid. Nebst den ansonsten natürlich gewachsenen Pflanzen sind die verwendeten Materialien Glasmosaikplättlis, Beton und Styroporunterbauten. Die Stahlgestelle zur Stabilität wurden von Schlossermeister Othmar Fischer, Hüttwilen, angefertigt. Er setzte schlussendlich auch die Figu­ren nach Anweisungen der Künstlerin in die Gärten.

Weiteres Vorgehen
Ab Anfang April kann nun auf der Gemeinde Pfyn eine Karte mit den eingezeichneten Orten bezogen werden. Dort ist auch der erste Posten gesetzt – die kunsthandwerkliche Umsetzung der beiden Ortswappen – die Pfeile für Pfyn, der Schwan für Dettighofen (sie­he Bild). Der «künstlerische Postenlauf» steht allen offen und die Teilnehmer können am Zuordnungsspiel zu Fuss, per Velo oder Auto teilnehmen. Ab Juni gibt es einen Kalender 2019 mit den Mosaiktieren – ebenfalls auf der Gemeinde zu beziehen.

Die Künstlerin
Regula Raas ist gelernte Primarlehrerin, arbeitet aber bereits seit 30 Jahren als Violinistin und Musikpädagogin. Seit ihrem Besuch der Schule für Gestaltung in St. Gallen stellt sie Mosaiktierteile her und verbindet diese mit natürlich gewachsenen Sträuchern zu vollständi­gen Kunsttieren. Diese Tiere setzte sie seit ca. 10 Jahren zuerst in den eigenen Garten und öffnete diesen alle drei Jahre für die Bevölkerung. Letztes Jahr stellte sie anlässlich des Erweiterungsbaus im Stadtgarten Frauenfeld erstmals auch auswärts ihre Tiere in das dortige Areal um den Weiher. Diese wurden nun umgesiedelt und bleiben bis zum November 2018 in den Gärten von Pfyn und Dettighofen – als Beitrag zum Jubiläumsjahr.
Irgendwann werde sie sich den Traum von einem eigenen, beständigen tierischen Kunstpark verwirklichen, meint Regula Raas, sei doch ein oftmaliges Umsetzen der Pflanzen nicht sehr empfehlenswert. Ab und zu fänden die Tiere auch nach einer Ausstellung eine neue Bleibe, was die Kunsthandwerkerin natürlich ebenso freut. (zvg)