Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 12.04.2018

Das sonst so verflixte siebte Jahr war super

Wetzikons 1.-Liga-Eishockeyaner mit Trainer Roger Keller (Weinfelden) sind mit einem 2:1 nach Verlängerung gegen Sierre Schweizer Amateur-Meister geworden.

 

 

Qualifikations-Sieger Wetzikon ist auch in der kommenden Saison Gegner von Frauenfeld und den Pikes Oberthurgau. Warum ist dies eine Meldung wert? Weil die Zürcher nach dem Amateur-Meistertitel das Recht hätten, in die MySports League aufzusteigen. Sie verzichten aber darauf und nun profitieren die unterlegenen Walliser.
Wetzikon hat eine glänzende Saison hinter sich. Und längst nicht alle Verantwortlichen haben mit so viel Erfolg gerechnet. Das letzte Playoff-Heimspiel mussten die Zürcher nämlich sogar auswärts austragen, weil das Eis im eigenen Stadion bereits abgetaut war. Einer der wichtigsten Erfolgsbaumeister war der in Frauenfeld aufgewachsene Roger Keller. In Beziehungen kriselt es ja oft im siebten Jahr. Nicht beim EHC Wetzi­kon und seinem Headcoach, es wurde sogar sein Bestes. Eigentlich logisch, dass er eine weitere Saison dem Verein treu bleibt.
Als Spieler verdiente sich Roger Keller seine Sporen bei Frauenfeld, Dübendorf, ZSC, HC Thurgau, Wil und Weinfelden ab. Schon da durfte er einige Triumphe miterleben. Beispielsweise den erstmaligen Aufstieg des HCT in die NLB. Nach einem aufwühlenden Match mit wechselnden Führungen in der Langnauer Ilfis-Halle, kurvte Keller danach minutenlang mit Zigarre im Mund und der Thurgauer Fahne in der Hand im Stadion herum: «Ja, so etwas vergisst man nicht so schnell. Es war denkwürdig».
Der Erfolgscoach hat bis zu seinem 22. Lebensjahr in Frauenfeld gewohnt. Was aber hat der am 13. Juli 48 Jahre alt werdende Weinfelder mit seinem Team so Besonderes gemacht? «Es hat in diesem Winter einfach alles gepasst. Zum Glück hatten wir auch sehr wenige Verletzte. Und wir haben mehrere Partien nach klarem Rückstand, etwa gegen Frauenfeld nach einem 0:3, noch für uns entschieden.» Also hat der Chef sehr Vieles richtig gemacht. Keller gibt das Lob weiter: «Das Team hat einen enormen Willen und ein Riesenherz. Nur darum hatten wir so viel Erfolg.»
Jetzt will sich Roger Keller (seine Stimme ist nach den Feiern doch recht angeschlagen) zuerst etwas Ruhe gönnen. Weiter geht es schon wieder Mitte Mai. Klar, dass sich der ehemalige Frauenfelder bereits jetzt auf die Begegnungen mit dem EHCF freut.

Ruedi Stettler