Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 18.04.2018

Interview mit Hanspeter Zehnder, Gemeindepräsident von Hüttwilen

Im letzten Jahr fand Ihr Strategietag mit der Bevölkerung guten Anklang. Welche Bedürfnisse zeichneten sich ab? Wie geht es weiter?

 

 

Der Gemeinderat hat aufgrund der Resultate aus diesem Strategietag die Schwerpunkte definiert. Das Thema mit der höchsten Priorität ist die Raumplanung und diese beinhaltet die Strategie mit der inneren Verdichtung, der Dorf­entwicklung und der Ausbaumöglichkeiten für das einheimische Gewerbe. Wir werden das Raumplanungskonzept gesamtheitlich angehen und mit dem Kanton abstimmen.
Im Bereich Generationen hat sich gezeigt, dass generationenübergreifende Begegnungsplätze geschaffen und die Infrastruktur für Kinder und Jugendliche ausgebaut werden soll. Der Gemeinderat ist nun gefordert, hier konkrete Ziele auszuarbeiten.
Ein drittes Projekt, das von den Teilnehmern des Strategietages favorisiert wurde, sind Energiefragen. Wenn dann noch die sparsame Energienutzung und den Einsatz von erneuerbaren Energien gefördert wird, könnte dies weiteren Nutzen für die Gemeinde bringen. Eine Idee dahinter ist, dass Energie – sinnvoll verknüpft mit Wohnen und Mobilität – genutzt werden könnte.
Nun gilt es, im Rahmen unserer Möglichkeiten, gerade auch in finanzieller Hinsicht, unsere Zukunft aktiv zu gestalten. Die Kosten müssen wir natürlich in den Griff bekommen respektive optimieren. In unserem Milizsystem sind zudem die Ressourcen begrenzt, wir stossen bei solchen Projekten rasch an Grenzen.

Was beschäftigt in Ihrer Gemeinde noch?
Einerseits fördern wir ein qualitatives Wachstum, es gilt aber auch, der schützenswerten Landschaft des Seebachtales Sorge zu tragen. Unsere Gemeinde mit den Dörfern Uerschhausen, Nussbaumen und Hüttwilen soll sich gut weiterentwickeln können. Und das Wohnen und Leben in der Gemeinde soll attraktiv bleiben.
Mit «Wohnen im Alter» haben wir uns bereits früher intensiv auseinandergesetzt. Wir unterstützen ideell zusätzlichen Wohnraum für Ein- bis Zweipersonenhaushalte. Besonders stolz sind wir auf engagierte Dörfer mit einem aktiven Vereinsleben.

In meinen Berufen als Bildungsprojektleiter und Gemeindepräsident weiss ich gute Lösungen für ein optimales Teamklima zu schätzen. Motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erreichen gemeinsam noch bessere Resultate und in dieser Richtung sind wir unterwegs.

Welche Wünsche sind noch offen?
Mir ist der Zusammenhalt innerhalb der Gemeinde und dem Gemeinderat wichtig. Dazu gehören offene Gespräche. Ohne Unterstützung von Seiten des Kantons wäre in Hüttwilen vieles nicht in diesem effizienten Rahmen möglich. Ich wünsche mir ein gutes Verständnis der Bevölkerung für Entscheide der Behörden, und dass diese von der Allgemeinheit mitgetragen werden.

Herzlichen Dank für das Interview.
Manuela Olgiati