Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 01.05.2018

Unmut wegen Obstgarten-Liegenschaft

42. Jahresversammlung des Quartiervereins Huben

Die baulich ziemlich «angeschlagene» Obstgarten-Liegenschaft – oder besser gesagt der Rest des Altbaus, der noch steht – ärgert zahlreiche Einwohner des Quartiers Huben. Dies wurde bei der 42. Jahresversammlung des Quartiervereins deutlich, die am Freitagabend im Restaurant Domino im Kantonsspital durchgeführt wurde.

 

 

Thematisiert wurde die Obstgarten-Liegenschaft von Stadträtin Elsbeth Aepli Stettler, die in ihrem Grusswort zu den 133 Stimmberechtigten und zahlreichen Gästen auf die Verantwortung der Eigentümerschaft hinwies. Sie bezeichnete das Gebäude, in dem einst ein Restaurant untergebracht war, als «schönes Haus» und nannte es einen «einzigartigen Zeitzeugen», was bei vielen Versammlungsteilnehmern ein Kopfschütteln auslöste. Bekanntlich war im Oktober letzten Jahres ein Teil des leer stehenden Hauses in sich zusammengebrochen. Dabei wurde ein 29-jähriger Bauarbeiter unter den Trümmern begraben und er konnte nur noch tot geborgen werden.

Treffpunkt für das Quartier
Die Stadträtin sagte, man möchte wieder einen Treffpunkt im Quartier. Allerdings sei der Stadtrat bei der Umsetzung des Projekts «hinters Licht geführt worden», denn der Eigentümer hat das Gebäude entgegen den Vereinbarungen nicht saniert. Wie die Reaktionen von Versammlungsteilnehmern zeigten, sind viele mit der Geduld am Ende und möchten den «Schandfleck», wie er von einem Anwesenden bezeichnet wurde, lieber heute als morgen weg haben. Ein Quartierbewohner wollte gar sofort eine Konsultativabstimmung durchführen betreffend pro und contra Abbruch dieser Liegenschaft. Vereinspräsident Peter Wanner ging allerdings nicht darauf ein. Er sagte jedoch, die Situation sei nicht mehr tragbar. «Ich wollte nie einen Abbruch. Nun aber muss ich sagen, die Stadt hat ihre Aufgaben nicht gemacht», sagte Wanner – worauf applaudiert wurde.

Zufahrt nicht gesetzeskonform
Im Weiteren unterstrich Elsbeth Aepli Stettler die Bedeutung von Freiwilligenarbeit und bedankte sich in diesem Zusammenhang bei den Quartierbewohnern für den Einsatz. Daneben wies die Stadträtin auch auf eine unrecht­mässige Ausfahrt vom Volg-Parkplatz direkt in die Thundorferstrasse hin (was aus Sicherheitsgründen nicht erlaubt ist). Volg habe vom Kanton die Auflage gehabt, diesen Parkplatz rückseitig zu erschliessen und müsse ein allfälliges Wegrecht über privaten Grund auch durchsetzen.
Daneben wies sie auf die Zukunftswerkstatt am 16. Juni im Schulhaus Huben im Rahmen des Projekts «Älter werden im Quartier» hin, wofür die Anmeldefrist am 5. Juni endet. Heinz Wiederkehr vom Dachverband für Freiwilligen­arbeit in Frauenfeld (DaFA) lieferte zusätzliche Angaben zur Zukunftswerkstatt mit dem Titel «Leben und Wohnen im Quartier Huben» und ermunterte die Anwesenden zum Mitmachen.

Stefan Seger folgt auf Jsabelle Wirth
Die statutarischen Geschäfte der Jahresversammlung unter der Leitung von Peter Wanner warfen keine hohen Wellen. Weil Jsabelle Wirth ihren Rücktritt aus dem Vorstand nach zehn Jahren bekannt gegeben hatte, war eine Neuwahl notwendig. Als neues Vorstandsmitglied wurde Stefan Seger einstimmig gewählt. Er ergänzt das Team mit Präsident Peter Wanner, Vizepräsidentin Sandra Brütsch, Aktuarin Corinne Hofmann, Kassierin Martina Winkler und den Beisitzern Melanie Ramseyer, Chläus Breitenmoser und Marcel Gysi. Die austretende Jsabelle Wirth sprach rückblickend auf ihre zehnjährige Vorstandstätigkeit von «vielen schönen Erlebnissen» und interessanten Anlässen, die immer viele Teilnehmende verzeichnet haben. Ihr Einsatz wurde von Präsident Peter Wanner herzlich verdankt.
Diskussionslos abgenommen wurde die Jahresrechnung 2017, die mit 280 Franken Gewinn schloss. Damit verfügt der Quartierverein Huben, der insgesamt 449 Mitglieder zählt, über ein Vermögen im Umfang von 41 900 Franken. Nicht zuletzt wegen der guten Finanzlage wurde der Jahresbeitrag bei 20 Franken belassen.

Der Schulpräsident hat das Wort
Schulpräsident Andreas Wirth informierte in kurzen Zügen über laufende Projekte. Dabei wies er auf den Bedarf an zusätzlichen Plätzen für Kindergärtler im Quartier Huben hin, weshalb der Kindergarten Brotegg ausgebaut werden soll. Auch informierte er über den Fahrplan der zahlreichen Bauprojekte der Schulen Frauenfeld.

Andreas Anderegg

 

 

Unmut wegen Obstgarten-Liegenschaft