Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 30.03.2022

Das Glas im Zentrum der Aufmerksamkeit

Thurgauer Museen und Institutionen spannen zusammen

Die Kantonalen Museen bieten im UNO Jahr des Glases diverse Sonderausstellungen an. Ausserdem entstanden in einer Zusammenarbeit mit Thurgau Tourismus zwei Ausflugs-Tipps und von Seiten der Denkmalpflege soll im Sommer eine Publikation zum Thema veröffentlicht werden.

 

 

Seit der Bronzezeit nutzen Menschen Glas, um Alltagsgegenstände, aber auch Schmuck oder Kunst herzustellen. Aus dem heutigen Alltag ist Glas kaum mehr wegzudenken und prägt unser Leben fast unsichtbar. Im Thurgau warten viele bekannte und verborgene Glasschätze auf ihre Entdeckung. «Über den ganzen Thurgau sind Glas-Schätze verteilt. Um diese zugänglich zu machen und einem breiten Publikum zu präsentieren, brauchte es viel Arbeit und Koordination», sagte Markus Landert, Museumsdirektor des Kunstmuseums Thurgau, bei der Projektpräsentation vor den Medien.
Eine Vielzahl dieser Meisterwerke der Glaskunst seien in Museen, Kirchen und öffentlichen Gebäuden im ganzen Kanton zu finden. Das mache eine übergeordnete Kooperation, wie sie nun stattgefunden habe, sinnvoll.

Archäologie
Das Museum für Archäologie Thurgau zeigt vom 26. März bis 16. Oktober in der Kabinettausstellung «LeTrésor» gläserne «Highlights» aus der Bronze-, Eisen- und der Römerzeit sowie dem Frühmittelalter. Die ältesten Glasobjekte aus dem Kanton Thurgau stammen aus der Bronzezeit (2200 bis 800 vor Christus). «Unter anderem zeigen wir ein komplett erhaltenes Parfum-Fläschchen aus der Zeit der Römer, das dereinst als Grabbeilage platziert wurde», sagte Museumsdirektor Urs Leuzinger.

Historik
Das Historische Museum widmet dem Glas ein ganzes Themenjahr unter dem Titel «Glas & Gloria. Fensterkunst im Thurgau» (FW vom 26. Januar). Der Star dieses Schwerpunkts sind die kostbaren, farbig leuchtenden Glasscheiben im Schloss Frauenfeld, die spannende Geschichten über Heldentum und Liebe oder Machtkämpfe und Angeberei erzählen. «Die leichtfüssige Audioguide-Expedition ‘Ach, du Scheibe!’ präsentiert diese Glaskunst in einem komplett neuen Licht», erklärte Museumsdirektorin Gabriele Keck.

Kunst
Im Ittinger Museum sind über ein Dutzend Scheiben aus der Klosterzeit in ihrem originalen Umfeld zu erleben. Audioguide-Texte lassen nachvollziehen, welchen Wert diese hochkarätigen Kunstwerke für die damaligen Bewohner hatten. In einem Vortrag von Kurator Felix Ackermann am Donnerstag, 21. April, um 19 Uhr wird die besondere Bedeutung dieser oft als Geschenk zwischen den Klöstern ausgetauschten Glasbilder vertieft erörtert.

Tourismus
Die Museen Thurgau legen in Kooperation mit der Denkmalpflege und mit Thurgau Tourismus die Karte «Gläserne Welten. Exkursionen im Thurgau» vor. Die Karte zeigt Wege zu bekannten und verborgenen Glasschätzen im Thurgau. Sie listet rund zwei Dutzend Orte auf, an denen kleine und grosse Meisterwerke der Glaskunst erlebt werden können. Die Zusammenstellung enthält Vorschläge für Museumsbesuche oder führt in Kirchen und öffentliche Gebäude, die durch ihre Ausstattungen zu atmosphärisch aufgeladenen Lichträumen werden.

(mra)


www.thurgau-bodensee.ch/glas
www.museen.tg.ch