Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 13.04.2022

«Marie» setzt sich beim Projektwettbewerb durch

Der anonyme Projektwettbewerb für die Sanierung und Optimierung der musealen Nutzung des Schlosses Frauenfeld ist entschieden. Das Projekt «Marie» der Schmidlin Architekten ETH SIA aus Zürich hat sich dabei gegen 14 weitere Projekte durchgesetzt. Die Sanierung und Optimierung des Schlosses ist Teil der kantonalen Museumsstrategie.

 

 

In der Webmaschinenhalle in Arbon soll künftig die neuere Thurgauer Geschichte präsentiert werden. Diese Erweiterung des Historischen Museums Thurgau ist Teil der kantonalen Museumsstrategie. Im Schloss Frauenfeld und dem dazu gehörigen Schaudepot St. Katharinental wird weiterhin die ältere Thurgauer Geschichte präsentiert. Das Schloss soll daher saniert werden. Für die Sanierung und Optimierung des Schlosses wurde im Mai 2021 ein anonymer, einstufiger Projektwettbewerb im selektiven Verfahren ausgeschrieben. Die Wettbewerbsaufgabe umfasste die Erarbeitung eines Projektvorschlages für die Umnutzung der Schlossremise zu einem neuen Empfangsgebäude, das künftig den Hauptzugang zum Schloss bildet. Weiter war ein Vorschlag für eine Vertikalerschliessung im Ostbau auszuarbeiten, der die brandschutztechnischen Anforderungen an den Fluchtweg erfüllt sowie die hindernisfreie Zugänglichkeit zu den Ausstellungsgeschossen im Schloss sicherstellt.
15 Wettbewerbsteilnehmer
Insgesamt haben sich 15 Architekturbüros am Projektwettbewerb beteiligt. Das Preisgericht unter dem Vorsitz von Baudirektorin Carmen Haag hat einstimmig das Projekt «Marie» der Schmidlin Architekten ETH SIA aus Zürich zur Weiterbearbeitung empfohlen. Das Projekt ist benannt nach der ehemaligen Besitzerin Marie Bachmann, die das Schloss dem Kanton vererbte. Die Verfasser des Projekts verstehen die Schlossremise als neue Empfangshalle des Museums und machen sie räumlich so weit wie möglich erlebbar. Das Erdgeschoss wird freigespielt, ist flexibel nutzbar und verfügt über die Torbögen über einen direkten Bezug zum Aussenraum. Nur eine leicht geschwungene Treppenanlage wird am östlichen Rand eingefügt und führt in die untergeschossige Verbindung und einen neuen, skulpturalen Ankunftsraum im Schloss. Das Preisgericht würdigt das Projekt in seinem Bericht wie folgt: «Dem Projekt ist auch ein sorgfältiger Umgang mit der vorhandenen Bausubstanz, insbesondere auch im Osttrakt, eigen. Die Eingriffe bewegen sich im Rahmen der im Zuge der Machbarkeitsstudie als denkmalpflegerisch machbar erachteten. Das Projekt zeigt exemplarisch, wie mit einer sehr geringen Eingriffstiefe ein Weiterbauen im Bestand unter gleichzeitiger Gewährleistung neuer Nutzungsansprüche möglich wird.»
Die Gewinner des Projektwettbewerbs werden nun das Bauprojekt und den Kostenvoranschlag erarbeiten. Nach der Genehmigung durch den Grossen Rat Ende 2023 könnte ab 2025 mit den Bauarbeiten begonnen werden. Die Inbetriebnahme und der Bezug sind für 2027 geplant. (id)

Hier geht zum Bericht des Preisgerichts: www.hochbauamt.tg.ch



Ausstellung im Verwaltungsgebäude
Am Montag, 11. April 2022, um 17.30 Uhr wird die Ausstellung der Wettbewerbsprojekte im Foyer des Verwaltungsgebäudes an der Promenadenstrasse 8 in Frauenfeld im Rahmen einer Vernissage eröffnet. Die Ausstellung kann bis am 22. April wochentags von 7.45 Uhr bis 11.45 Uhr und von 13.15 Uhr bis 17 Uhr besichtigt werden. (id)