Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 29.06.2022

«Es ist wichtig, dass wir uns auch auf Gemeindeebene Gedanken zum Umgang mit unseren Ressourcen machen»

Interview mit Markus Bürgi, Gemeindepräsident von Stettfurt

Welches sind in den nächsten Monaten Ihre drei Prioritäten als Gemeindepräsident und warum?

 

 

Zum ersten haben wir nach der Genehmigung unserer Ortsplanung weitere Planungen an die Hand genommen, so einen Gestaltungsplan im Dorfzentrum sowie unseren Schutzplan Natur- und Heimatschutz. Diese Planungen gilt es voranzutreiben, da sie der Entwicklung der Gemeinde dienen. Im Weiteren hoffe ich, dass die EW-Netzgesellschaft gegründet werden kann. Diese soll per 1. Januar 2023 operativ sein, was ein ambitiöser Zeitplan ist und uns entsprechend beschäftigen wird. Sodann wird der Gemeinderat den Massnahmenplan im Gesamtenergieversorgungskonzept bearbeiten. Nach einem gut besuchten Workshop mit der Bevölkerung gilt es die vielen Ideen zu bündeln und zu bewerten. Es ist wichtig, dass wir uns auch auf Gemeindeebene Gedanken zum Umgang mit unseren Ressourcen machen.

Wenn Sie in Bezug auf Ihre Gemeinde einen Wunsch frei hätten, welcher wäre das?
Eine ÖV-Verbindung nach Matzingen würde Stettfurt noch besser anbinden. Dies ist ein immer wieder geäusserter Wunsch.

In welchem Bereich soll Ihre Gemeinde in den nächsten Jahren noch wachsen/zulegen und in welchem nicht?
In baulicher Hinsicht strebt der Gemeinderat weniger ein quantitatives Wachstum an. Unser Fokus liegt im Baubereich auf der Qualität. Wir müssen gemeinsam mit Bauherrschaften und Planern noch stärker dafür sorgen, dass mit unserem Dorf und seiner Erscheinung sorgfältig umgegangen wird, dies gilt insbesondere auch für Umgebungsplanungen. Bauen findet im Raum statt und hat diesen zu achten. Bauen hat sich nicht nur nach Individualwünschen zu richten.

Welches ist das wichtigste Projekt in diesem Jahr für Ihre Gemeinde?
Die Gründung einer gemeinsamen EW-Netzgesellschaft mit unseren Nachbargemeinden Lommis und Thundorf ist ein zukunftsweisendes Projekt und wichtig für eine Stromversorgung, welche den heutigen Anforderungen von Kunden und Regulator entspricht. Wenn die drei Gemeinden dieses Projekt umsetzen können, dann darf dies als Meilenstein bezeichnet werden.

Welches ist für Sie der schönste Platz in Ihrer Gemeinde und warum?
Ich geniesse verschiedene Orte in der Gemeinde. Besonders gefällt es mir im Zentrum mit dem Tscharnerhaus, den Aussenanlagen und dem Schulareal. Einerseits kommen dort Menschen zusammen, was mir gefällt und das Dorfleben bereichert, und andererseits ist es ein sehr schön gestalteter Raum.

Was bringt Sie in Ihrem Amt auf die Palme und was sind Ihre Aufsteller in der Gemeinde?
Kein Verständnis habe ich, wenn man Probleme nicht mit den Direktbetroffenen bespricht. Aufsteller möchte ich zwei nennen. Zum einen freut es mich, dass sich zahlreiche initiative Stettfurterinnen und Stettfurter für ein aktives Dorfleben engagieren. Zum anderen schätze ich mich sehr glücklich, dass Gemeinderat und Gemeindeverwaltung ein intaktes Team bilden und wir am gleichen Strick ziehen.

Vielen Dank für das Interview.Michael Anderegg