Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 18.08.2022

«Wir haben wenig Zeit für sehr viel Inhalt»

Die Frauenfelder Eishockeyaner dürfen sich in der neuen Saison in der MyHockey League zeigen. Der Aufsteiger mit vielen neuen Spielern tritt bereits heute Mittwoch in Dübendorf zum ersten Testmatch an.

 

 

Schon seit anfangs Mai haben sich die Akteure des Frauenfelder Fanionteams dreimal zum Training getroffen. Zweimal in der Halle und einmal beim Crossfit. Dazu gab es individuelle Hausaufgaben. Individuell waren ebenfalls die sommerlichen Abwesenheiten. Ab dem 10. August mussten alle zurück sein, denn am 13./14. August standen die Burschen in Weinfelden zum ersten Male wieder auf dem Eis. Am gestrigen 16. August gab es weitere Einheiten auf dem «Gletscher», diesmal in Romanshorn. «Schade, dass wir nicht auch in Frauenfeld so früh Eis zur Verfügung haben», meint Headcoach Andy Küng. Diese Aussage ist naheliegend, weil heute Mittwoch in Dübendorf das erste Freundschaftsspiel ansteht und das nächste daheim schon am Freitag gegen Seewen wartet. Weitere folgen gegen Wetzikon, Wil und Argovia.

Sehr junge Equipe
Nach dem Aufstieg in die MyHockey League hat Frauenfeld mehrere, meist eher ältere Akteure, verloren. Das Kader hat also eine gröbere Erneuerung erfahren. Fix sind momentan zwei Torhüter, sieben Verteidiger und fünfzehn Stürmer. Nimmt man diese 24 Spieler zum Massstab, dann ergibt das ein Durchschnittsalter von lediglich 23,5 Jahren. Doch Küng macht sofort darauf aufmerksam, «dass wir in dieser Vorbereitungsphase immer wieder Kandidaten testen. Den einen oder anderen Spieler werden wir dann wohl noch verpflichten». Zum Glück gab es bisher keine Langzeit-Verletzten zu beklagen. Neuer Capatin ist Oskar Lattner.

Trainingslager in Engelberg
Mit einem ergänzten Kader hofft Andy Küng vom 2. bis 4. September im Trainingslager in Engelberg intensiv arbeiten zu können. Der langjährige Nationalliga-Vollblutstürmer gibt zu bedenken: «Wir sind als eine der letzten Mannschaften aufs Eis gegangen. Darum müssen wir Vollgas geben, denn das Team ist praktisch zur Hälfte neu. Das heisst, ich habe in diesen drei Tagen unglaublich wenig Zeit, um möglichst viel Inhalt unterzubringen». Am Dienstag, 13. September, steht der erste Ernstkampf auf dem Programm, im Cup beim Zweitligisten Küsnacht. Küng zeigt sich für diese Aufgabe absolut kompromisslos: «In jedem Match, wo es um etwas geht, müssen wir 100 Prozent Leistung bringen. Und wir wollen selbstverständlich immer gewinnen». Am 17. September geht es in der KEB in Frauenfeld bereits um die ersten Meisterschafts-Punkte gegen Thun. Auch eine Woche später gegen Huttwil und am Mittwoch, 28. September, gegen Dübendorf, darf der Neuling daheim antreten. Ist das für Küng ein Vor- oder ein Nachteil? «Im eigenen Stadion fühlt man sich wohl, das sollte also ein Pluspunkt sein». Wagt der Trainer schon ein Saisonziel? «Als Aufsteiger müssen wir eine gewisse Demut zeigen, aber trotzdem mutig auftreten».

Ruedi Stettler