Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 26.10.2022

Initianten bleiben dran

Lignum Ost enttäuscht nach Nicht-Berücksichtigung bei TKB-Fonds

Der Verein der Thurgauer Wald- und Holzwirtschaft – Lignum Ost – nimmt die Nicht-Berücksichtigung ihres Projekts für den Bau eines 83 Meter hohen Holzhochhauses auf dem Unteren Mätteli (FW vom 12. Oktober) mit Enttäuschung auf. Es wird nun geprüft, ob das Projekt auch ohne Geld aus dem Erlös der Partizipationsscheine der Thurgauer Kantonalbank realisiert werden kann – allenfalls nicht im Thurgau. Das zweite Projekt, der 33 Meter hohe Aussichtsturm im Murg-Auen-Park, wird hingegen fallen gelassen.

 

 

Die Meldung über die 20 ausgewählten Projekte, die von den 127,2 Mio. Franken profitieren sollen (FW vom 12. Oktober), haben die Initianten des Holzhochhauses mit Enttäuschung aufgenommen. Simon Biegger, Geschäftsführer von Lignum Ost: «Ein eidgenössisches Kompetenzzentrum für Holztechnologie, Gebäude-IoT und Nachhaltigkeit ist doch eine Jahrhundertchance. Gerade angesichts der aktuellen Entwicklung mit Ressourcenknappheiten, Abhängigkeiten und CO2-neutralem Bauen.»

Vorzeigeobjekt
Ein eidgenössisches Kompetenzzentrum für innovatives, gesundes und ressourcenschonendes Bauen, für energiesparende Gebäudesysteme und Bauarten sowie Nachhaltigkeit für ökologisches und CO2-neutrales Bauen wäre doch ein Volltreffer. Mit einem solchen Kompetenzzentrum wäre der Thurgau goldrichtig positioniert für eine wirtschaftlich herausfordernde Zukunft, sagt Simon Biegger weiter. Ein solches Zentrum könne ein gewaltiger Segen für die Schweiz und Europa sein. «Schade hat unsere visionäre Eingabe nicht den nötigen Mut bei der betreffenden Kantonsrats-Kommission vorgefunden.» Zumal das Projekt von Wirtschaftsfachleuten, Rektoren und weiteren Exponenten aus Bildung, Wirtschaft und Politik grossen Zuspruch erhalten habe. Wie Simon Biegger weiter sagt, wäre ihnen von der vorberatenden Kommission angelastet worden, die Holzhochhaus-Projektidee sei zu wenig ausgereift.

Eine Vision
«Wir von Lignum Ost haben aber immer von einer Vision gesprochen und einem Konzeptentwurf, dem mit den TKB-Geldern der nötige Schub hätte verliehen werden können. Zumal letztes Jahr auch die Projektgruppe des Regierungsrates in ihrem Bericht vorgeschlagen hat, unsere Eingabe mit TKB Partizipationsgeldern zu unterstützen.» Auch werden die Holzhochhaus-Initianten den Verdacht nicht ganz los, wonach sich die Berücksichtigung des Projekts «Markt Thurgau» der Stadt Frauenfeld in der Stadtkaserne negativ auf das Hochhaus-Projekt ausgewirkt hat. «Markt Thurgau» hat einen Finanzbedarf im Umfang von 72 Mio. Franken (und soll 20 Mio. Franken erhalten), das Holzhochhaus kostet 80 Mio. Franken. Mit Blick nach vorne hat ein solches Kompetenzzentrum für Lignum Ost eine grosse Dringlichkeit und zugleich «ist es eine sehr grosse Chance für unsere Zeit», sagt Simon Biegger weiter. Aus diesem Grund bleiben die Initianten dran und sie hoffen weiterhin, das Projekt im Thurgau realisieren zu können: «Ansonsten allenfalls irgendwo anders in der Schweiz, denn ein solches Kompetenzzentrum wäre einzigartig und das ist deshalb so wichtig.»

Andreas Anderegg


Turm ist vom Tisch
Im Gegensatz zum Holzhochhaus ist das zweite Projekt, das Lignum Ost zur Verwendung des Erlöses aus den Partizipationsscheinen eingegeben hat, nicht mehr aktuell. Dabei handelt es sich um einen 33 Meter hohen Aussichtsturm im Murg-Auen-Park. Jener Turm war bereits Teil der Planungen bei der Erstellung des Parks. Bei der Umsetzung des Projekts wurde er aus Kostengründen aber nicht realisiert. Für den Turm waren die Gesamtkosten auf 950 000 Franken budgetiert.
(aa)

 

 

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