Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 26.10.2022

Möbel Haus Hugo Keller macht dicht – um neu durchzustarten

Nach über 30 Jahren in Pfyn und Felben-Wellhausen

Es ist eine Institution – das Möbelhaus Hugo Keller an der Hauptstrasse 68 in Felben-Wellhausen. Seit über 30 Jahren ist das Unternehmen im Thurgau verankert. Nächstes Jahr ist aber Schluss. Das Familienunternehmen schliesst seine Türen, hat letzte Woche einen Abverkauf gestartet. Auch das Gebäude soll verkauft werden. Aus der Branche verschwinden will die Familie Keller aber nicht.

 

 

Das Marktumfeld in Sachen Innendekoration und Möbel hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Einerseits gilt es der digitalen Revolution Herr zu werden, anderseits findet eine Marktkonzentration statt, weil grosse, internationale Konzerne massiv in den Markt eingreifen und dabei auch bereit sind, grosse Summen zu investieren. «Die Luft für familiengeführte, mittelständische Unternehmen wird immer dünner, das Marktumfeld entsprechend schwieriger», erklärt Daniel Marrone, Kommunikationsverantwortlicher der Möbelhaus Hugo Keller AG.

Einen Schlussstrich ziehen
Auf diese Marktentwicklung reagiert das Familienunternehmen nun und zieht einen Schlussstrich: «Wir möchten dies zum jetzigen Zeitpunkt aus einer Position der Stärke heraus tun, in dem wir aus eigener Kraft auf die veränderten Umstände reagieren, um nicht irgendwann von den Ereignissen überrollt zu werden», erklärt Geschäftsleiterin Denise Keller. Dicht gemacht wird zwar noch nicht gleich auf Ende Dezember, aber im Verlauf des nächsten Jahres, fügt Daniel Marrone an. Im Möbelhaus findet darum ab sofort ein Abverkauf zu attraktiven Preisen und Angeboten statt.

Zeit für etwas Neues
Von der Landkarte betreffend Innendekoration verschwinden wird die Hugo Keller AG aber nicht. An einem neuen Standort in der Region Frauenfeld, der man unbedingt treu bleiben will, wird etwas Neues entstehen. Man befinde sich bereits in Verhandlungen, kann aber derzeit noch nichts Genaueres dazu kommunizieren. Dasselbe gilt für das Konzept: «Wir haben klare Ideen, an denen wir seit einiger Zeit arbeiten. Darüber werden wir zu einem späteren Zeitpunkt informieren», sagt Daniel Marrone. Ein Neustart ist für das Jahr 2024 geplant. Was aber bereits verraten werden könne sei, dass man sich auf die Stärken und Traditionen der Unternehmung besinnen will. «Wir werden unseren Kunden künftig eine noch bessere, individuellere Beratung bieten. Denn gerade diese Nähe zur Kundschaft ist es, auf die in den über 30 Jahren Firmenexistenz besonders grossen Wert gelegt wurde», sagt Denise Keller dazu.

Michael Anderegg