Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 08.02.2023

Im Frühling braucht es wohl ein Wunder

Die Frauenfelder Fussballer liegen nach der Vorrunde in der 2. Liga interregional schon etwas isoliert auf dem zweitletzten Platz.

 

 

Die Hoffnungen beim FC Frauenfeld waren in der 2. Liga interregional recht gross, besser abzuschneiden als im Aufstiegsjahr. Trainer Marco Vintem äusserte sich im August kurz vor Saisonbeginn wie folgt: «Wir möchten in dieser Vorrunde auf alle Fälle mehr Punkte erringen, als das letzte Mal». Mit vier Siegen, sieben Niederlagen und zwei Unentschieden kamen damals immerhin 14 Punkte zusammen. Das ergab Rang elf, gerade noch über den drei Abstiegsplätzen. Doch es kam leider ganz anders. Nach zwei Starterfolgen über Amriswil und bei Rorschach-Goldach war es das schon. Drei Remis gegen die SV Schaffhausen, in Thalwil und in Chur blieben als Teilerfolge. Die lediglich neun errungenen Punkte nach 14 Runden schlagen sich in der Tabelle brutal nieder, nur der 14. und zweitletzte Rang schaute so heraus. Bereits fehlen acht Zähler zum rettenden 12. Platz, den Lachen-Altendorf mit 17 Punkten einnimmt. Dazwischen liegt als 13. noch Rapperswil-Jona (15). Der Fall scheint eindeutig: nur ein kleines Fussball-Wunder kann in diesem Frühling wohl den FCF noch vor dem Abstieg in die 2. Liga retten.

Ab ins Trainingslager
In der Aufstiegs-Saison kamen für Frauenfeld zu den 14 Punkten in der Rückrunde noch deren 16 dazu. Diese ergaben sich aus drei Siegen und nicht weniger als sieben Unentschieden. Das dürfte diesmal schwerlich zum Liga-Erhalt reichen. Der FCF will aber nichts dem Zufall überlassen, und absolviert vom 17. bis 24. Februar in Malaga ein Trainingslager. Bereits sind auch drei Tests absolviert. Gegen Phönix Seen (2. Liga) gab es daheim einen 2:1-Sieg und gegen Seuzach (2.) ein 3:2 sowie gleich ein 8:1 (4:0) über Tobel-Affeltrangen (2.).

Amriswil kaum zu retten
Kam bei Frauenfeld das schwache Abschneiden doch eher unerwartet, so ist der letzte Platz von Amriswil mit lediglich drei Unentschieden nicht überraschend. Eine Woche vor dem Startderby in Frauenfeld, das 1:4 verloren ging, meinte Trainer Christoph Schenk: «Wir haben fünf absolute Leistungsträger verloren und nicht ersetzen können. Wir werden also brutal gegen den Abstieg kämpfen müssen». Diese pessimistische Meinung des Ur-Amriswilers bewahrheitete sich. Weil er dem Team mangelnde Einstellung und Bereitschaft vorwarf, demissionierte Schenk bereits Ende Oktober. Auch unter seinem Nachfolger René Soller, der ehemalige Nationalliga-Spieler wurde beim FCA gross, war kein Aufbäumen spürbar. Noch ein viel grösseres Wunder als Frauenfeld braucht also Kantonsrivale Amriswil, um in der Gruppe 5 der 2. Liga interregional bestehen zu können. Auch statistisch liegen der FCF und der FCA ganz am Schluss mit einem negativen Torverhältnis von 21:38 und 12:41. Am 11. März beginnt die Rückrunde mit dem Derby Amriswil gegen Frauenfeld. An der Spitze hat sich Balzers nach 14 Runden mit 35 Punkten klar vom Rest abgesetzt. Dahinter folgen Widnau (24) sowie Aufsteiger Dardania St. Gallen und Rorschach-Goldach (je 23).

Ruedi Stettler