Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 15.02.2023

Wenig Zündstoff, viel Einigkeit

Hearing mit den Kandidierenden fürs Stadtpräsidium und den Stadtrat

Das von den Grünen organisierte Hearing zu den Wahlen fürs Stadtpräsidium und den Stadtrat vermittelte einen Einblick in Ansichten und Meinungen der sieben Kandidierenden. Der Informationsvorsprung der vier Amtsinhabenden war offensichtlich.

 

 

Insgesamt sieben Themen standen im Brennpunkt beim Hearing im Grossen Bürgersaal des Rathauses, das sehr gut besucht war. Die beiden Grünen Roman Fischer (Gemeinderat) und Simon Vogel (Kantonsrat) fühlten den Kandidierenden auf den Zahn, wobei die Aussagen nicht allzu oft zu überraschen vermochten.
Nachdem Stadtpräsident Anders Stokholm (FDP) mit der Kandidatur des parteilosen Severin Knecht unerwartet Konkurrenz erhalten hat, war man insbesondere gespannt auf die Aussagen von Knecht. Der Jungpolitiker beantwortete die sieben Fragen engagiert und sprach sich beispielsweise zum Thema Energie gegen ein Technologie-Verbot aus. Derweil schöpfte der Amtsinhaber aus dem Vollen und liess die Zuhörerschaft bei seinen Antworten auf die Fragen teilhaben an seinem reichen Schatz an Erfahrungen.
Alle souverän
Von den fünf Kandidierenden für die vier nebenamtlichen Sitze im Stadtrat hinterliessen alle einen souveränen Eindruck. Sowohl die Bisherigen Barbara Dätwyler Weber (SP), Andreas Elliker (SVP) und Fabrizio Hugentobler (FDP) wie auch die Neuen Andrea Hofmann Kolb (CH) und Regine Siegenthaler (Die Mitte). Auch gab es nicht sehr viele kontroverse Aussagen.

Energie
Zum Thema Energie beispielsweise regte Barbara Dätwyler Weber an, alle Liegenschaften der Stadt für die Produktion von Solarenergie zu nutzen. Derweil sprach sich Andreas Elliker für einen gezielten und koordinierten Ausbau der Energieversorgung aus. Fabrizio Hugentobler wies seinerseits auf das grosse Engagement betreffend Fernwärme hin und auf eine Photovoltaik-Strategie. Andrea Hofmann sieht in der Förderung von Holzschnitzel-Heizungen noch Potenzial, wogegen Regine Siegenthaler sich für den Grundsatz «lenken und fördern und nicht blockieren» aussprach.

Armut
Zum Thema «Armut» zitierte Andrea Hofmann Kolb aus der Bundesverfassung, wonach sich die Gesellschaft am Wohl der Schwächsten misst. Daneben habe Frauenfeld im Zusammenhang mit dem Ukraine-Konflikt gezeigt, wie schnell gehandelt werden kann. Regine Siegenthaler sagte, Armut sollte man eigentlich nicht bekämpfen, sondern gar nicht erst ermöglichen. Barbara Dätwyler Weber wies ihrerseits auf eine im Kanton überdurchschnittliche Sozialhilfequote von 2,4 Prozent hin und sprach dazu auch von Zentrumslasten.
Andreas Elliker wie auch Fabrizio Hugentobler wiesen auf gute Einrichtungen im Sozialbereich hin. Abgeschlossen wurde der Abend mit einem Apéro.

Andreas Anderegg

Sieben Themen im Brennpunkt
Zu folgenden sieben Themen hatten die Podiumsteilnehmenden Position zu beziehen:
1. Energie (Gasrückzug/Ausstieg aus fossilen Energien);
2. Klima (Konsum/graue Treibhausgasemissionen);
3. Finanzen (Finanzierung kommende Bauprojekte);
4. Wohnungsbau/Verkehr (am Beispiel der Parzelle Werkhof);
5. Stadtentwicklung (Städtische Schwerpunkte Altstadt, Markt Thurgau, Murgbogen, Ersatzstandort Casino);
6. Armut (Unterstützung Menschen am Existenzminimum);
7. Verkehr (Tempo 30). 

(red)