Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 15.02.2023

Viel Support fürs Casino

Casino-Petition mit 1940 Unterschriften eingereicht

Das Petitionskomitee «Casino nicht ins Ungewisse planen» hat der Stadtschreiberin Bettina Beck am Montag 1940 Unterschriften überreicht. Komitee-Präsidentin Regine Siegenthaler bezeichnete die Sammlung als grossen Erfolg und als starke Stellungnahme von Seiten der Bevölkerung.

 

 

1940 Unterschriften sammelte das Petitionskomitee in knapp zwei Monaten und übergab diese am Montag der Stadt. Der Moment ist passend gewählt, ist das Geschäft «Casino-Verkauf» doch für die Gemeinderats-Sitzung vom 22. Februar traktandiert. Bis dahin wird zwar noch keine Antwort des Stadtrats auf diese Petition erfolgt sein – sechs Monate hat er dafür Zeit –, eine Signalwirkung dürfte die Unterschriftensammlung aber allemal haben. Dies auch wegen der Tatsache, dass vier von fünf Unterschriften von Menschen aus der Stadt und dem Bezirk Frauenfeld stammen. Den Rest steuerten «Heimweh-Frauenfelder» bei. Beachtlich: Rund 85 Prozent der Unterschriften gingen handschriftlich ein, der Rest über die Online-Plattform.
Die Reihenfolge ist falsch
Bei der Übergabe im Rathaus, bei der ein grosser Teil des Petitionskomitees vor Ort war, sagte Regine Siegenthaler: «Diese grosse Anzahl Unterschriften sind eine kräftige Stellungnahme der Bevölkerung mit der Hoffnung, sowohl im Stadtrat, als auch im Gemeinderat Gehör zu finden».
Regine Siegenthaler erinnerte bei der Übergabe zudem nochmals an das Ziel der Petition: «Wir beziehen damit weder für noch gegen den Verkauf der Liegenschaft Stellung.
Aber mit der Petition wird erst Klarheit über die konkrete Zukunft für einen Stadtsaal verlangt». Die grösste Befürchtung betreffe dabei den drohenden Schaden für die Kultur- und Vereinsszene durch einen jahrelangen Unterbruch zwischen dem Casino-Verkauf und einem neuen Stadtsaal. Daher ist für die Petitionäre klar: «Die Reihenfolge der Abläufe ist wichtig. Erst soll man sich um einen neuen Stadtsaal kümmern und in dieser Sache Nagel mit Köpfen machen, bevor das Casino verkauft und dann abgerissen wird», erklärte Regine Siegenthaler. Dies auch mit dem Risiko, dass die Käuferschaft – die Credit-Suisse-Anlagestiftung – dann allenfalls abspringen könnte.

Die Seiten wechseln?
Die Petition sei gemäss Regine Siegenthaler auch eine Wertung der Arbeit des Stadtrats, denn man ist der Meinung, dass er «in dieser Angelegenheit nicht auf Zack» ist. Spannend an der Sache: Mit einer allfällig erfolgreichen Wahl am 12. März könnte Regine Siegenthaler die Seiten wechseln. Sie sagt dazu: «Das kommt immer wieder vor und dann werde ich mich auf der anderen Seite so gut wie möglich für die Sache einsetzen».
Das Anliegen selbst sieht sie nicht gefährdet, sollte sie zukünftig ein Mitglied des Stadtrats sein: «Es gibt genügend engagierte Personen im Petitionskomitee, die sich dann an meiner Stelle als Petitions-Präsidentin oder Präsident einsetzen werden, da bin ich mir sicher», sagte Regine Siegenthaler dazu.

Michael Anderegg