Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 01.11.2023

Schulhaus Chatzebuggel: Eine Lücke geschlossen

Grosses Interesse an Einweihung des neuen Schulraums

Die Turnhalle beim Primarschulhaus Chatzebuggel war am Freitagnachmittag für einmal nicht mit turnenden Kindern gefüllt. Dieses Mal füllten viele Besucherinnen und Besuchern die Halle, um der feierlichen Einweihung der Sanierung und Erweiterung des Schulhauses beizuwohnen und die neuen Räumlichkeiten zu besichtigen.

 

 

Schulpräsident Michael Hafen freute sich über das grosse Interesse am Schulhaus und sprach in seiner Begrüssung auch von einer speziellen, privaten Verbindung zum Schulhaus: «Als das Schulhaus am 25. September 1999 eröffnet wurde, war ich hier in der 5. Klasse. Heute, 24 Jahre später, wird die Erweiterung als weiterer Meilenstein eingeweiht und mein Sohn ist heute ebenfalls in der 5. Klasse», freute er sich. Entstanden ist in rund einem Jahr Bauzeit im Obergeschoss ein neues Schulzimmer und im Erdgeschoss ein Plenarsaal, wie es Hafen nennt. Dieser kann für Sitzungen, Elternabende, Konvente oder später ebenfalls als Schulzimmer genutzt werden. Zustande kam der neue Schulraum in einem Bau zwischen den beiden bestehenden Schulhausteilen.


 


Steigende Schülerzahlen


Weiter erhielten sechs Schulzimmer im Obergeschoss neu eine Galerie, die nicht nur toll aussieht, sondern natürlich zusätzlichen Schulraum für beispielsweise Gruppenarbeiten bietet. Grund für die Erweiterung sind die stetig steigenden Schülerzahlen. Bereits im kommenden Sommer 2024 wird eine neue, zusätzliche 3. Klasse eröffnet werden. Michael Hafen dazu: «Heute haben wir gut 270 Schülerinnen und Schüler. Bis 2030 rechnen wir mit 50 bis 80 Kindern mehr. Darum war es richtig, jetzt in die Zukunft zu investieren». Nun sei man im Chatzebuggel platzmässig am Limit angelangt. Hafen ist sich aber sicher, dass man durch die Erweiterung an diesem Standort nun für die nächsten 20 Jahre «Ruhe haben wird».


 


Mehr als nur Klassenzimmer


Neben dem neuen Schulraum und den Galerien wurde auch eine neue Liftanlage installiert, die Duschen und Garderoben der Turnhalle saniert, die Beleuchtung durch LED ersetzt sowie die Heizung von Gas auf neu Erdwärme und Solarenergie umgerüstet. Für das Projekt sprach der Souverän im März 2021 einen Kredit in Höhe von 2,77 Mio. Franken. «Diesen werden wir nicht ausschöpfen», so der Schulpräsident. Dies auch, weil die geplante Sanierung des Flachdachs sowie des Schulgangs auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden mussten. «Wir brauchen hier aufgrund des Umfangs der Arbeiten einfach noch mehr Zeit. Wir planen aktuell für 2025», so Michael Hafen. Parallel wird die Schulbehörde auch eine mögliche Erweiterung und Sanierung von Schulhaus und Turnhalle Mühli aufgleisen.


 


Zeitkapsel in der Decke


Bei einem Neubau ist es mittlerweile üblich, dass für die Nachwelt eine Zeitkapsel hinterlassen wird. Meist wird diese in den Boden versenkt. In Matzingen ging man nun aber einen anderen Weg. Hier wurde die Kapsel im neuen Schulzimmer in der Decke verstaut. Die Schülerinnen und Schüler machten sich Gedanken, was darin sein sollte und so beinhaltet die Zeitkapsel nun beispielsweise einen Duden, eine CD mit Mathematik-Blättern, Zeichnungen, einen Solar Taschenrechner oder einen Bleistift samt Radiergummi. «So können unsere Nachfahren in 100 Jahren vielleicht nachvollziehen, wie wir zu unserer Zeit gearbeitet haben», sagte Lehrerin Kathrin Steiner, bevor die Kapsel unter Applaus von Schülerinnen und Schülern im Dach «versenkt» wurde. Michael Anderegg