Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 30.11.2023

500 Kirchenaustritte und weniger Steuereinnahmen

Trotz Aufwandüberschuss bleibt der Steuerfuss bei den bisherigen 16 Prozentpunkten. Die katholische Kirchgemeinde FrauenfeldPLUS verfügt über ein gutes finanzielles Polster. Ein Defizit wird als verkraftbar angesehen.

 

 

Am Dienstag, 21. November an der Budgetgemeindeversammlung im Klösterli Frauenfeld hiessen 79 Kirchbürgerinnen und Kirchbürger alle traktandierten Geschäfte mit grossem Mehr gut.


 


500 Kirchenaustritte in diesem Jahr


In der Kirchgemeinde, die nebst Frauenfeld auch die politischen Gemeinden Felben-Wellhausen, Gachnang, Herdern, Hüttwilen, Neunforn, Thundorf, Uesslingen-Buch, Warth-Weiningen und Wiesendangen / ZH mit 9342 Mitgliedern umfasst, läuft es gut. Kirchgemeindepräsident Marcel Berger sagte: «Image und Weltgeschehen liessen 2023 jedoch nicht als ‹gutes Jahr› erscheinen.» Obschon, wie Berger betonte, die katholische Kirchgemeinde FrauenfeldPLUS nicht so sehr betroffen sei. «Wir verzeichnen dieses Jahr rund 500 Austritte, im Jahr zuvor waren es 250.»


Pfarrer Roland Häfliger sagte zu den sexuellen Missbrauchsvorfällen innerhalb der Katholischen Kirche: «Die Kirche hat versagt.» Im Zeichen der Solidarität habe die Pfarrei St. Anna ein Mahn- und Gedenkmal mit einem «Scherbenhaufen» errichtet. Nähe und Distanz würden thematisiert.


 


Personell gut aufgestellt


Das Haupttraktandum erklärte Pfleger Saman Polis mit Zahlen. Das Budget 2024 geht bei einem gleichbleibenden Steuerfuss von 16 Prozentpunkten und einem Aufwand von 6,270 Millionen Franken und einem Ertrag von 5,975 Millionen Franken von einem Defizit über 295 660 Franken aus. Einnahmen sind weniger zu erwarten. Die Steuereinnahmen sind mit 29 160 Franken tiefer budgetiert. Umso erfreulicher die personelle Situation. Die Kirchgemeinde sei gut aufgestellt. Wie der Pfleger erläuterte, mache der Personalaufwand 54 Prozent des Gesamtaufwandes aus. Von der Katholischen Landeskirche sei der Zuschlag für den vollen Teuerungsausgleich noch nicht erfolgt, ergänzte der Kirchgemeindepräsident. Die Investitionsrechnung beinhaltet Teilsanierungsarbeiten und den Ausbau am Haus Ott in Uesslingen.


 


Friedhof Herdern wird neugestaltet


Der Souverän stimmte bei einer Enthaltung dem Budget zu. Auch der Objektkredit für die Neugestaltung des Friedhof Herdern über 132 000 Franken fand Zustimmung. Die Politische Gemeinde Herdern beteiligt sich mit 25 000 Franken an den Kosten. Annahme fand ebenso das revidierte Friedhof- und Bestattungsreglement.


Kirchgemeinderätin Jeannette Fischer informierte noch über die gute Zusammenarbeit mit dem Verein «Zur Alten Kaplanei» mit Bistro und sozialem Gedankengut im Auftrag der katholischen Kirchgemeinde FrauenfeldPLUS. Manuela Olgiati