Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 17.01.2024

Mutation: Livia Sonderegger ersetzt Paul Perolini

104. Jahresversammlung des Quartiervereins Langdorf

Am späteren Samstagabend, nach gemütlichem Beisammensein und Nachtessen, standen an der 104. Jahresversammlung des Quartiervereins Langdorf die statutarischen Geschäfte auf dem Programm. Erstmals seit einem Jahrzehnt wurde ein Minus ausgewiesen. Zudem kam es im Vorstand zu einer Mutation.

 

 

95 Mitglieder des Quartiervereins Langdorf – sowie knapp 50 Gäste – fanden sich am Samstagabend in der Turnhalle des Schulhauses Langdorf zur Jahresversammlung ein. QV-Präsident Robin Goldinger führte gekonnt durch seine erst zweite Versammlung. Weder gab es an diesem Abend kritische Voten, noch mussten die Stimmenzähler aktiv werden.



Eine rote Null


Nach Rückblicken aufs vergangene Jahr und einem Ausblick aufs Programm des gerade eben gestarteten – unter anderem mit Quartier-Zmorgä, Lichterumzug oder einem Besuch im Zeppelin Museum Friedrichshafen – waren es vor allem die Finanzen und die personellen Änderungen, die interessierten.


Kassier Raphael Schäfli präsentierte die Finanzen. Gleich zu Beginn kündigte er an: «Zum ersten Mal seit ich Kassier bin, also seit zehn Jahren, muss ich ein Defizit ausweisen». Als er nach ein paar Minuten Erläuterung dann die Höhe des Defizits nannte, konnten sich einige Personen in der Halle ein leises, aber doch hörbares Lachen nicht verkneifen: «Die Jahresrechnung 2023 schliesst mit einem Minus von 187 Franken und 20 Rappen», so der Kassier. Diese rote Null sei aber bei einem Vereinsvermögen von rund 42 000 Franken und einem Gewinn im Vorjahr von 6900 Franken problemlos zu verkraften. Einer der Hauptgründe für das Defizit seien höhere Ausgaben für Veranstaltungen gewesen. «Diese haben wir aber bewusst getätigt, im Wissen, dass es gerade die Events sind, die einen Quartierverein ausmachen», so Raphael Schäfli. Für das Jahr 2024 budgetiert der Verein eine schwarze Null – mit 262 Franken Plus wird gerechnet.


Rücktritt und eine Ankündigung


Nach neun Jahren trat Paul Perolini aus dem Vorstand zurück. Einstimmig als seinen Ersatz ins Gremium gewählt wurde Livia Sonderegger. Zudem kündigte QV-Präsident Robin Goldinger an, dass auch Kassier Raphael Schäfli nach dem laufenden Amtsjahr aus dem Vorstand zurücktreten möchte. Die Nachfolgersuche laufe. Zusätzlich soll der Vorstand aufgestockt werden, daher wird auch noch ein Beisitzer gesucht.


Weil die Personalsuche grundsätzlich herausfordernd sei, wurde der Versammlung eine Änderung der Statuten vorgeschlagen. Mit einer Gegenstimme wurde der Posten des Suppleanten abgeschafft, dafür haben die Revisoren ihre Posten neu für vier statt drei Jahre inne. Weiter gab auch Chronist Jürg Freyenmuth – er verfasste die Chronik jeweils mit seiner Tochter Patricia – seinen Rücktritt. Er hielt an diesem Abend zum letzten Mal Rückschau auf das Jahr 2013 und wagte ein erstes Mal einen leicht satirischen Ausblick aufs 2024.      


 


Aus dem Stadtrat    


Die Grüsse der Stadt Frauenfeld überbrachte QV-Mitglied und Stadträtin Regine Siegenthaler. Sie würdigte die Wichtigkeit von Quartiervereinen mit dem lebendigen und solidarischen Miteinander in einem Quartier. Zudem erzählte sie von laufenden Projekten. Beispielsweise von der Übernahme der Schlüssel der Stadtkaserne und weiteren Schritten in Sachen Markt Thurgau, den bevorstehenden Sanierungen der Zürcher- und Oststrasse oder den langfristigen Plänen im Entwicklungsgebiet Murgbogen. Auch zum im Dezember zurückgewiesenen Budget der Stadt äusserte sie sich: «Wir befinden uns derzeit in vertieften Abklärungen. Ziel ist, das Budget Mitte Februar dem Gemeinderat zu überweisen. Wir sind heute schon froh, wenn wir nach dem Segen des Gemeinderats wieder konstruktiv weiterarbeiten können.»      


 Michael Anderegg


 Michael Anderegg